Stadtwerke Hilden: Gewinn liegt auf Topp-Niveau

Ein Jahr nach dem Verkauf von 49,9 Prozent der Stadtwerke-Anteile zieht die Geschäftsleitung ein positives Fazit.

Hilden. Mit einem erwarteten Gewinn (vor Steuern) von rund 7,7 Millionen Euro haben die Stadtwerke Hilden in diesem Jahr alle Planungen deutlich überschritten. Der Erlös liegt damit nicht nur über den eingeplanten 6,6 Millionen Euro, sondern auch deutlich über dem Vorjahresergebnis von 5,8 Millionen Euro.

Da verwundert es nicht, dass die Geschäftsführer Bodo Taube und Matthias Trunk am Donnerstag ein äußerst positives Fazit des ersten Jahres nach der Übernahme von 49,9 Prozent der Stadtwerke-Anteile durch die Stadtwerke Düsseldorf zogen.

"Das Unternehmen funktioniert richtig gut. Wenn wir dieses Topp-Niveau halten können, sind wir mehr als zufrieden", sagt Trunk. Aus Sicht der Stadtwerke Düsseldorf, denen die Hälfte des Gewinns zusteht, ist diese Zufriedenheit verständlich. Dann hätte sich deren Investition von rund 50 Millionen Euro bereits in 15 Jahren amortisiert. Aber auch die Stadt Hilden kann zufrieden sein, "weil die Erwartungen erfüllt wurden, die wir an die Partnerschaft geknüpft haben", so Bürgermeister Horst Thiele.

Hildens Hälfte am Gewinn fließt in die städtische Holding, in der die Stadtwerke und weitere städtische Töchter bei der Transaktion vor einem Jahr eingegliedert wurden. Davon werden zunächst einmal die Defizite in den Bereichen beglichen, für die die Düsseldorfer vertraglich nicht aufkommen müssen. Dazu gehören die Bäder sowie die Verkehrs- und Grundstücksgesellschaft der Stadtwerke. Selbst nach Abzug der Defizite der Stadthallen-Gesellschaft, die ebenfalls zur Holding gehört, bleibt noch rund eine Million Euro übrig. Darum gibt es Überlegungen, auch die Verlust bringenden Tiefgaragen dort einzubringen.

Dann bleibt immer noch Geld übrig, denn schließlich hat die Holding noch den Zinserlös aus der angelegten Verkaufssumme. Intern wird deshalb überlegt, den städtischen Haushalt durch Auslagerung weiterer Verlustbringer in die Holding zu entlasten. Beispielsweise die Stadtbücherei. Rechtlich wäre dies ab nächstes Jahr möglich.

Von der Zusammenarbeit hätten laut Trunk auch die Stadtwerke-Kunden profitiert: "Durch den gemeinsamen Energie-Einkauf und die Beruhigung auf dem Öl-Markt konnten wir die Gaspreise zum 1. Oktober 2009 um brutto 1,32 Cent pro Kilowattstunde senken." Damit lägen die Stadtwerke Hilden heute günstiger als im Jahr 2006 und gehörten somit zu den günstigsten Anbietern im näheren Umkreis.

Auch beim Strompreis könnten sich die Preise in Hilden sehen lassen - allerdings droht zum 1.Januar 2010 der Verlust des Spitzenplatzes unter den Anbietern aus der Region. Wie hoch die "Preisanpassung" ausfällt, wird derzeit noch berechnet. In etwa zwei Wochen soll werde die Höhe der Strompreisanhebung feststehen. Erforderlich sei dies durch die gesetzliche Vorgabe eines 20-prozentigen Ökostrom-Anteils. Der müsse zudem teurer eingekauft werden. "Für uns verdoppelt sich dadurch der Preis", so Trunk.

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