Stadt Monheim geht beim Wäldchenam Mona Mare Kompromiss ein

Ausschüsse beschäftigten sich mit Kita an der Kurt-Schumacher-Straße und neuer Sporthalle auf der Bezirkssportanlage am Waldbeerenberg.

Stadt Monheim geht beim Wäldchenam Mona Mare Kompromiss ein
Foto: NRW-Service

Monheim. Eigentlich sollte das kleine Wäldchen am Mona Mare beinahe komplett einer neuen Kindertagesstätte nebst Wohnbebauung weichen. Die Pläne sind mittlerweile vom Tisch — das liegt auch an den massiven Protesten aus der Bürgerschaft. Rund 1000 Unterschriften kamen für den Erhalt der Grünfläche zusammen. Die Stadt hat ihre Pläne daher überarbeitet: Laut Michael Lobe, Leiter des städtischen Gebäudemanagements, soll der Baumbestand im Westen des Geländes erhalten werden. Dafür fallen die 27 geplanten Parkplätze für die Kita weg, die laut Lobe auf einem benachbarten, städtischen Grundstück realisiert werden könnten. „Es gab die Wahl zwischen Parkraum oder Bäumen“, so Lobe.

Während Bürgermeister Daniel Zimmermann den Kompromiss gelungen findet, spricht Dr. Jörg Schwenzfeier-Brohm (Grüne) von einem „ökologischen Feigenblatt“ mit Blick auf die Kita: „So oder so geht viel Grünfläche verloren.“ Vom Erhalt der Gesamtfläche könne keine Rede sein. „Deswegen werden wir den Plänen nicht zustimmen.“ Der Verwaltungschef hingegen betont, dass „alle Postulate der Grünen“ mit der neuen Planung umgesetzt worden seien — inklusive der Ideen aus den Bürgerbeteiligungen. Zudem werde als Ersatz eine Waldfläche in der Rheinaue aufgeforstet.

Kritisch gesehen wird der Neubau auch von der SPD, die sich den Grünen anschließt. „Wir sehen die Notwendigkeit einer weiteren Kita in der Stadt“, sagt Alexander Schumacher, „aber wir sehen nicht die Notwendigkeit an dieser Stelle.“ Tim Brühland (CDU) freut sich hingegen, dass der Wille der Bürger, möglichst viel Grün zu erhalten etwas bewegt hat: „Dieser Einsatz hat sich ausgezahlt.“

Rund zwei Jahre ist es inzwischen her, dass der Bau der Bezirkssportanlage (BSA) am Waldbeerenberg in Baumberg beschlossen wurde. Bagger sind bisher allerdings noch nicht gerollt, denn die Stadt ist noch nicht Eigentümerin der dafür nötigen Grundstücke — auch, weil der Landwirt Robert Bossmann juristisch gegen die Bebauung vorgeht. Wenn im Sommer 2017 der Mietvertrag mit dem Kreis Mettmann für die Nutzung der Geschwister-Schule-Schule ausläuft, möchte die Stadt das Gelände möglichst rasch einer neuen städtebaulichen Nutzung zuführen. Für die wegfallende Sporthalle soll ein Ersatz auf dem Gelände der geplanten BSA geschaffen werden.

Die Stadt schlägt vor, das geplante Umkleidegebäude und die Sporthalle zu einem Gebäudekomplex zu verschmelzen und im ersten Bauabschnitt zu errichten. Zusätzlich zu den 570 000 Euro für die Umkleide rechnet die Verwaltung nun mit Kosten von 1,82 Millionen Euro für die Sporthalle. „Wir haben die fertige Planung in der Schublade und können jederzeit beginnen“, meint André Zierul, Leiter des städtischen Sportbüros. Er rechnet mit einer Bauzeit von rund einem Jahr. Wann genau der Startschuss fällt, blieb auch nach der Diskussion im Ausschuss für Schule und Sport unklar. Im Gespräch ist das kommende Frühjahr.

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