Sojus: Früher war "alles noch verrückter"

Im Sojus gab es den traditionellen Christmas Rock. Im neuen Jahr geht die Party weiter.

Monheim. Für viele Monheimer vor, in und nach den Dreißigern gehört es zur Tradition: einen Tag vor dem Heiligen Abend geht es ins Sojus zum Christmas Rock. Dort trifft man dann alte Schulkameraden und andere Weggefährten. Die, die aus dem Städtchen am Rhein weggezogen sind, aber auch die Daheimgebliebenen, die man sonst nicht zu Gesicht bekommt.

„Das ist einfach das Besondere an dem Abend“, sagt Hilde Weyler, die gute Seele des Sojus. Seit 20 Jahren ist das nun so im Sojus beim Christmas Rock. Und wie in jedem Jahr herrscht auch 2012 eine tolle Stimmung in der ehemaligen Krautfabrik an der Kapellenstraße. In der großen Halle wird zu Musik von der Bühne oder vom Band getanzt, im Café steht man bei einer Zigarette zusammen und unterhält sich.

Hilde Weylers Sohn kam vor 20 Jahren auf die Idee, ein Cover-Rock-Konzert unmittelbar vor Weihnachten zu veranstalten. Seitdem gehört es zur Tradition, dass Coverbands auf der Bühne stehen und altbekannte Rocksongs performen, in diesem Jahr erstmalig Santas Proboys und die alten Hasen The Gay Chain Gang Brother Mountain Boys Band und (we are a) National Trust Band.

Benjamin Thewes ist seit 15 Jahren Gast im Sojus: „Es ist wie in jedem Jahr eine tolle Party mit super Musik.“ Zur Tradition gehört wohl auch die fehlende Garderobe, die wieder mal dafür sorgte, dass alle Besucher ihre Jacken in den Ecken des Sojus verteilen mussten, in der Hoffnung sie wieder zu finden.

Verändert hat sich schon einiges, kann Weyler berichten: „Früher war alles noch verrückter. Da hat sich einfach jemand auf die Bühne gesetzt, Gitarre gespielt und alle haben mitgesungen.“ Auch war es früher voller: „Wir haben mittlerweile eine Grenze von 350 Gästen.“

Ein Blick hinter die Theke zeigte sofort, dass auch das Sojus mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen hat. „Bei solchen Veranstaltungen greifen wir immer auf das alte Team zurück, die das aber auch immer noch gerne machen, sofern sie die Zeit finden“, sagt Weyler.

Im nächsten Jahr wird es deshalb vor allem darum gehen, neue Leute zu finden. „Wir haben schon alles versucht und verschiedene Aktionen gemacht, um ein neues Team auf die Beine zu stellen, aber nichts hat richtig funktioniert“, bedauert Weyler.

Aber der erste Partytermin steht schon fest. Am 19. Januar feiern Gigolo Lounge, die beim Christmas Rock als The Gay Chain Gang Brothers Mountain Boys Band auf der Bühne standen, eine CD-Release-Party im Sojus. Der Eintritt kostet fünf Euro, Einlass ist um 19.30 Uhr.

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