Schüler testen neues Mensa-Essen

Essen, das über Stunden warm gehalten wird, trifft nicht wirklich den Geschmack der Schüler. Nun soll sich ein neues Verfahren bewähren.

Schüler testen neues Mensa-Essen
Foto: Ralph Matzerath

Monheim. Mittagessen, das über Stunden warm gehalten werden muss, schmeckt nicht mehr, sieht ekelig aus — und Vitamine sind auch kaum noch drin. Doch genau solche Speisen kommen in vielen Schulen auf den Mensatisch. Kein Wunder, dass dort immer weniger Kinder essen wollen. Die Politiker im gemeinsam tagenden Schul- und Jugendhilfeausschuss entschieden deshalb einstimmig, an der Peter-Ustinov-Gesamtschule das gängige Warmhalteverfahren in einem Pilotprojekt durch das Kühlkostsystem „Cook and Chill“ zu ersetzen. Die Erfahrungen, die dabei gemacht werden, sollen den Ausschlag geben, ob auch an anderen Schulen eine Umstellung sinnvoll und wirtschaftlich ist.

Bei „Cook and Chill“ wird das Essen von einem Caterer gekocht, schnell abgekühlt und dann bei zwei bis drei Grad aufbewahrt, erläuterte Fachbereichsleiter Peter Heimann. So behielten die Speisen — anders als beim bisherigen Verfahren — ihre Farbe und Konsistenz; sie könnten bis zu fünf Tage ohne Qualitätsverlust aufbewahrt werden. In der Mensaküche würden die Gerichte dann mit einem Kombidämpfer kurz vor der Ausgabe wieder erwärmt.

In der Mensa der Peter-Ustinov-Gesamtschule essen sowohl Kinder der Grundschule am Lerchenweg als auch die Gesamtschüler. Diejenigen, die zuletzt Mittagspause machen, bekommen oft ein in seiner Konsistenz verändertes und kaum noch gesundes Essen. „Brokkoli beispielsweise wechselt außerdem seine Farbe und wird durch das lange Warmhalten gelb“, berichtete Achim Nöhles (Schulleiter am Lerchenweg) von seinen Erfahrungen. Er und sein Kollege Ralf Sänger (Leiter der Gesamtschule) hatten die Verwaltung über die Qualitätseinbußen beim Essen informiert. „Cook an Chill“ sei von der Qualität her am sinnvollsten für die Schulen, argumentierte Achim Nöhles. „Auch die Mensagruppen und Schülervertreter wünschen sich eine Änderung“, ergänzte Bürgermeister Daniel Zimmermann. „Wir sollten einfach starten.“ Peter Rischard (evangelische Kirche) wollte wissen, wie viele Caterer in der Lage seien, die Schule so zu beliefern. Er wünschte sich ein flexibleres System, am besten sei jedoch frisch gekochtes Essen in der Schulküche. Peter Heimann entgegnete: „Die Räume reichen nicht für einen reinen Kochbetrieb.“

Alexander Schumacher (SPD) schlug vor, man solle sich zuvor mit verschiedenen Anbietern an einen Tisch setzen. Ideal sei ein Gesamtkonzept für Monheim. Florian Klein (Peto) plädierte dafür, weil Monheim bisher keine Erfahrungen mit dem Kühlkostsystem habe, sollte man einfach in die Projektphase mit „Cook and Chill“ einsteigen und es ausprobieren.

Zusätzlich soll es in der Küche Verbesserungen und eine Modernisierung geben. Ein besonderer Baustein ist die vorhandene Spülstraße. Nach heutigen Erkenntnissen sei die kosten- und personalintensiv und soll durch eine Haubenspülmaschine ersetzt werden, berichtete Peter Heimann. Die Spülmaschine wird noch im Sommer 2016 ausgetauscht.

Lisa Pientak (Peto) versicherte den Ausschussmitgliedern, die Umgestaltung der Küche sei aber noch „keine endgültige Festlegung auf das Cook-and-Chill-Verfahren“.

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