Halbzeit für den Umbau von Monheims Innenstadt : Richtfest für Monheims neue Mitte
Monheim Am Freitag feierte die Stadtverwaltung mit zahlreichen Gästen auf dem neuen Boulevard zwischen Heinestraße und Monheimer Tor.
Wolfgang Woloschenink ist schon eine ganze Zeit vor der offiziellen Rede von Bürgermeister Daniel Zimmermann zum Richtfest in die neue Mitte gekommen. Er will sich alles in Ruhe ansehen. Sein Urteil fällt eindeutig aus: „Hier ist schon viel passiert“, sagt der 75-Jährige. Die Geschäfte und Gaststätten, die bald in die neuen Gebäude einziehen sollen, seien „sehr gut für die Stadt“. Und Menschen, die bisher vielleicht noch nach Langenfeld oder Leverkusen zum Einkaufen fahren, „bleiben sicher bald hier“. Das umgestaltete Zentrum sei gerade für ältere Menschen eine positive Neuerung, findet der Rentner. Auch auf Wilfried Siegmann (74) machen die Baufortschritte „einen sehr guten Eindruck“. Wenn alles fertig sei, werde er die neuen Geschäfte und die Lokale sicher besuchen.
320 Millionen Euro werden in
die neue Mitte investiert
Die Neubauten sind in den vergangenen Monaten schnell gewachsen. Beim Richtfest ist das Schmuckstück des ersten Bauabschnitts, ein 11,80 Meter breiter Boulevard vom Busbahnhof zum Eierplatz, schon gut zu erkennen. Es werde überwiegend Geschäfte mit hohen, hellen Schaufenstern und Gastronomie im Erdgeschoss geben, darüber 6000 Quadratmeter Bürofläche, die teilweise von der Stadtverwaltung genutzt würden, berichtet Isabel Port, Geschäftsführerin der Einkaufszentren.
Der Eierplatz werde „der“ zentrale Sonnenplatz in der City – mit viel Fläche für Veranstaltungen und Gastronomie. Vor allem über die Zusage des „Café Extrablatt“ mit Außengastronomie und „Noah‘s Place“ mit internationaler Küche freut sich Port. Letzterer habe gerade die Verträge unterschrieben. „Wir wollen das neue Quartier im Herbst 2022 eröffnen“, sagt Geschäftsführerin Port. „85 Prozent der Flächen sind schon vermietet.“
Bürgermeister Daniel Zimmermann blickte in seiner Rede zum Richtfest mehr als 30 Jahre zurück. 1987 sei das alte Rathauscenter mit seinen innenliegenden Geschäften eröffnet worden. Jetzt werde es komplett umgebaut. „Wir müssen mit der Zeit gehen“, sagte er. 1950 habe der erste kleine Supermarkt in Monheim an der Parkstraße eröffnet, Aldi hatte eine Filiale am Gartzenweg. Seitdem hätten sich die Strukturen der Geschäfte und das Einkaufsverhalten der Kunden sehr verändert. „Wir müssen heute andere Flächen anbieten.“
In den Kauf der neuen Einkaufszentren sowie in weitere Projekte und den Umbau des Berliner Rings in der Innenstadt investiere die Stadt 320 Millionen Euro. „Nur 100 Millionen Euro sind durch Kredite finanziert“, betonte Daniel Zimmermann. Nach der Fertigstellung und Eröffnung der Geschäfte werde man in der Stadt eine hundertprozentige Kaufkraftbindung erreichen. Seien es 2001 noch 59 Prozent gewesen, habe man sich bereits jetzt schon auf 95 Prozent steigern können.