Proben laufen auf Hochtouren

Karneval: Viele ehrenamtliche Helfer der Gromoka bereiten die neue Session vor.

Monheim. Während die einen die Sektvorräte der Läden plündern und sich mit Raketen eindecken, planen viele schon für eine ganz andere Party. Gleich nach Dreikönig, dem 6. Januar, sind wieder die Jecken mit bunten Kappen und prächtigen Kostümen unterwegs. „Jetzt passiert viel“, sagt Martina Pophal-Albig, Sitzungspräsidentin der Großen Monheimer Karnevalsgesellschaft (Gromoka). Ehrenamtliche Helfer seien fleißig dabei, Sitzungen und Auftritte vorzubereiten.

Neu im Präsidentenamt der Gromoka ist Wolfgang Schulte. Der 65-Jährige ist gut vorbereitet, war 20 Jahre lang Mitglied im Elferrat. Man brauche viel Zeit für diese Aufgabe, findet der Rentner: „Und man braucht eigentlich einen jüngeren Mann.“ Neben den für alle sichtbaren Entertainer-Qualitäten während der Sitzungen ist Organisationstalent gefordert: Alle Künstler müssen ausgewählt und gebucht werden. Der Ablauf der Sitzungen ist eng geplant. „Die Künstler warten höchstens zehn Minuten.“

Modern gehalten werde der Karneval durch das jährlich wechselnde Sessionsmotto, erklärt Schulte. In Monheim steht diesmal das Piwipper Böötchen im Mittelpunkt. „Das ist der rote Faden, an dem sich alles orientiert“: die Orden, die Dekorationen und die Kostüme der Vereine. Für die Uniformen gebe es spezialisierte Schneidereien, die alles auf Maß anfertigen. Ihre Kostüme aber stellen viele Gruppen selbst her und zeigen sich jedes Jahr anders — wie die Altstadtfunken oder die Monheimer Mädchen. Auch einige Tanzgruppen, wie die Marienburg-Garde, ist besonders kreativ: „Nur immer Gardetanz mit Stippeföttche will ja keiner mehr sehen.“ Um etwas Besonderes bieten zu können, proben die Mitglieder meist das ganze Jahr über.

Besonders am Herzen liegt Schulte das soziale Engagement. Ab Anfang Januar besuchen das große und das kleine Prinzenpaar Altenheime und Krankenhäuser. Visiten in Schulen und Kindergärten stehen ebenfalls auf dem Programm.

Die neu gestaltete Internet-Seite ist ein weiteres Gemeinschaftsprojekt der Narren. „Wir entwickeln das weiter und versuchen, aktuell zu sein“, sagt Geschäftsführer Ronald Kösters. Er ist in einer Gruppe des Vorstands, die den Auftritt modernisiert. Als Vorbild dienten Seiten anderer Karnevalsvereine. Die Gromoka-Liste der Prinzenpaare reicht online vorerst bis 2007 zurück. Bald sollen alle närrischen Regenten, zudem die Ehrenmitglieder und Preisträger nachzuschlagen sein.

Wenn es dann zum Einmarsch in die Sitzung geht, hat sich die Arbeit gelohnt. „Man ist gespannt und ein bisschen nervös“, gibt Schulte zu. Das sei wichtig, um konzentriert zu sein. Er ist sich sicher: „Wenn das Publikum jubelt und ,Monnem helau!’ ruft, überwiegt die Freude.“

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