Poker um die Pavillons

Der Besitzer will die Immobilien derzeit nicht verkaufen. Die Stadt setzt auf Verhandlung.

Monheim. Am Sonntag ist es so weit: Von 11 bis 15 Uhr ist der erste Workshop zwecks Umgestaltung der Krischerstraße im Ratssaal des Rathauses. Immobilieneigentümer, Einzelhändler und Anwohner sind eingeladen. Einer wird wohl nicht dabei sein: Dietmar Schmidt. So war zumindest am Freitag die Aussage.

Dabei spielt ausgerechnet seine Immobilie eine entscheidende Rolle in den Ideen der drei beauftragten Planungsbüros. Denn Dietmar Schmidt und seiner Frau gehören die drei Pavillons, die eigentlich abgerissen werden sollen im Rahmen der Umgestaltung der Krischerstraße — wie immer wieder zu hören ist.

Allerdings wird da offensichtlich die Rechnung ohne den Wirt gemacht: Denn Familie Schmidt denkt laut eigener Aussage nicht daran, zu verkaufen. „Das haben wir der Stadtverwaltung auch auf Anfrage mitgeteilt. Die Vermietung der Pavillons ist für uns auch eine Altersversorgung“, sagt der 60-Jährige. Und er verstehe nicht, warum man nicht einfach die Pavillons in das Planungskonzept integriere.

„Die Planungsbüros sind beauftragt worden, jeweils eine Version mit und eine ohne Pavillons zu entwerfen“, hält Bürgermeister Daniel Zimmermann dagegen. Allerdings favorisiert er den Abriss, um den dann gewonnen Raum für zwei Sachen zu nutzen: Eventuell eine veränderte Straßen führung und vor allem mehr einladenden Platz für Fußgänger, die an den Geschäften vorbei bummeln.

„Herr Schmidt ist gut beraten, wenn er sagt, dass er nicht verkaufen will. Schließlich geht es auch darum, möglichst viel Geld zu bekommen. Tatsächlich gibt es dort immer wieder Leerstände — auch derzeit. Herr Schmidt wird es sich bestimmt noch überlegen. Mehr möchte ich dazu nicht sagen“, so Zimmermann.

Laut WZ-Informationen gibt es ein Gutachten, dass die drei Pavillons samt Grundstück auf einen Wert von etwa 300 000 Euro schätzt. Doch wie man munkelt, will der Eigentümer das Doppelte erzielen.

Die Pavillons waren in den 1980er-Jahren errichtet worden, nach dem die Bahngleise dort entfernt worden waren. „Damals war die Stadt heilfroh, dass wir das Grundstück bebaut haben“, erinnert sich Schmidt.

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