Perspektive für den Nachwuchs

Bei Schukat electronic sind von 168 Mitarbeitern 34 Auszubildende. Aus denen setzt sich teils die Führungsetage zusammen.

Monheim. Überwiegend junge Gesichter sind es, in die Besucher blicken, sobald sie den Verwaltungsbereich von Schukat electronic an der Daimlerstraße betreten. Der Nachwuchs hat in dem Familienunternehmen, das von drei Geschwistern geführt wird, einen außergewöhnlich hohen Stellenwert.

34 der 168 Mitarbeiter sind Auszubildende. Weitere 44 Angestellte davon wurden nach ihrer Lehre bei dem Großhändler für elektronische Bauteile übernommen. „Eigentlich stellen wir nur die Ingenieure von außen ein. Und einige Lagerkräfte, weil in dem Bereich oft ein kurzfristiger Bedarf besteht“, sagt Chefin Edith Schukat.

Diese Unternehmenspolitik wird seit rund zehn Jahren betrieben. Mittlerweile werde nahezu der gesamte Verwaltungsbereich von ehemaligen Azubis organisiert. „Selbst in Führungspositionen arbeiten heute ehemalige Auszubildende“, sagt Schukat.

So wie Martina Wirth. Die 30-Jährige ist heute „Line Manager“. Sie ist im Einkauf tätig und hält enge Kontakte zu den Lieferanten. Dabei war ihr Berufsstart alles andere als ideal. Bevor sie zu Schukat wechselte, begann sie eine kaufmännische Lehre in einem Industrieunternehmen. „Die Azubis dort waren völlig auf sich alleine gestellt. Mit den Worten ,machen Sie mal’ wurde ich einfach ans Telefon gesetzt“, erzählt Wirth.

Nach kurzer Zeit brach sie die Ausbildung ab und bewarb sich in dem Monheimer Unternehmen. Mittlerweile ist sie seit zehn Jahren dort beschäftigt, hat neben dem Job einen Betriebswirt gemacht und verschiedene technische Zusatzausbildungen absolviert. Eigentlich ist Technik nie ihr Ding gewesen.

„Es ist schon seltsam. Ich hätte nie gedacht, dass ich in so einen Bereich komme“, sagt die gelernte Groß- und Außenhandelskauffrau. Bereut habe sie ihre Entscheidung dennoch nie.

Das 1964 gegründete Unternehmen hatte im vergangenen Jahr einen Umsatz in Höhe von 49 Millionen Euro. Für Edith Schukat liegen die Vorteile einer langjährigen Zusammenarbeit auf der Hand: „Man lernt sich gegenseitig gut kennen und bildet ein vertrauensvolles Verhältnis zueinander.“ Ziel sei es, jährlich die Hälfte aller Azubis zu übernehmen — wenn es ginge, auch alle.

Neben Groß- und Außenhandelskaufleuten werden Kaufleute für Bürokommunikation, Fachinformatiker und Lagerlogistiker ausgebildet.

Der Nachwuchs für den Betrieb wird sorgfältig ausgewählt. „Wir achten auf die Stringenz im Lebenslauf und fordern alle Zeugnisse ab Klasse neun an“, sagt Schukat. Dann folgt ein eintägiger Eignungstest. Wer den besteht, wird zum Gespräch mit Chefs und Ausbildern eingeladen. Ein zeitaufwendiger Prozess, gesteht Edith Schukat.

„Aber das ist ja auch unsere Investition in die Zukunft.“ Dementsprechend gering ist die Abbrecherquote. „Es kommt vielleicht alle fünf Jahre vor, dass jemand geht, ohne seine Lehre zu beenden.“

Alexander Mainhardt (23) macht derzeit eine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik. Täglich fährt er 80 Kilometer zur Arbeit. Und das gerne. „Es ist ein relativ junges Unternehmen, das gefällt mir.“

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