Langenfeld Ortsteilarbeit: 270 Menschen wirken mit

Langenfeld. · Mona Ende berichtet über die von ihr moderierten Versammlungen. Jetzt ist auch für Wiescheid ein Bürgertreff in Sicht.

 Die studierte Geografin Mona Ende moderiert in allen Ortsteilen Bürgerwerkstätten.

Die studierte Geografin Mona Ende moderiert in allen Ortsteilen Bürgerwerkstätten.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Der Name klingt nach Reparaturarbeiten mit Schraubenzieher und Bohrer. Tatsächlich schrauben in der „Bürgerwerkstatt“ aber in allen Ortsteilen Langenfelder am nachbarschaftlichen Miteinander, knüpfen Kontakte und suchen Lösungen für gemeinsam in ihrem Viertel festgestellte Probleme. Die im Rathaus als Koordinatorin für die so genannte Stadtteil-Arbeit angestellte Mona Ende legte jetzt den Ratspolitikern im Sozialausschuss einen Zwischenbericht vor. „An den fünf Bürgerwerkstätten in Berghausen, Immigrath/Mitte, Richrath, Reusrath und Wiescheid haben insgesamt 270 Menschen teilgenommen.“

Einladungen seien zuvor an 7767 Bewohner zwischen 55 und 70 Jahren verschickt worden.

Mit dem Ziel, dass Langenfelder auch im Alter möglichst lange in ihrem vertrauten Zuhause bleiben können, gibt es in allen Ortsteilen bereits Gruppen der Initiative Zwar (Zwischen Arbeit und Ruhestand) und ehrenamtlich betreute Informationsstellen für Senioren. Bei den genannten fünf Bürgerwerkstätten zwischen Juli und November 2019 äußerten Ende zufolge Teilnehmer immer wieder den Wunsch nach offenen Ortsteiltreffs. Vor allem in Berghausen, Reusrath und Wiescheid fehlen solche Begegnungsmöglichkeiten. Darum kümmern sich in Zusammenarbeit mit katholischer und evangelischer Kirchengemeinde Menschen aus dem Stadtteil in ­Projektgruppen.

Je nach Problemlage, Priorität und Eigenengagement kümmern sich Teilnehmer im Nachgang der Bürgerwerkstätten um weitere Themen. „Vieles, was als Wunsch oder Notwendigkeit bei diesen von mir moderierten Zusammenkünften angesprochen wurde, können die Nachbarschaften selbst in ihrem Ortsteil nicht verbessern“, berichtete Ende im Sozialausschuss. „Das habe ich dann an die zuständigen Fachreferate im Rathaus weitergegeben.“ Beispiele seien etwa Sammeltaxis oder Mitfahrerbänke für mit Bussen nicht zu erreichende Wohngebiete, eine städtebauliche Aufwertung des Berghausener Lindenplatzes mit Bänken oder etwa auch ein Wochenmarkt für Reusrath.

Generationen sollen zusammengebracht werden

„Warum sind nicht auch junge Familien mit ihren Wünschen zu diesen Bürgerwerkstätten eingeladen worden?“, wollte Torsten Fuhrmann (BGL) nach dem Bericht in der Ausschusssitzung wissen. „Wir legen den Schwerpunkt auf die Altersgruppe 55 plus, tauschen uns aber mit der für die Belange von Kindern und Jugendlichen im Rathaus zuständigen Ingrid Graser aus“, antwortete Ende, die bei der Umsetzung der Vorschläge seit kurzem von einer Studentin auf Honorarbasis unterstützt wird. „Bei den geplanten Treffs in den Ortsteilen ist es aber auch ein Ziel, die Generationen zusammenzubringen.“

Bei Letzterem vermeldete die Erste Beigeordnete Marion Prell im Sozialausschuss eine nach ihren Worten „für Wiescheid sehr erfreuliche Nachricht“. Im Untergeschoss des ehemaligen Kunsthauses (Alt Wiescheid 20), in dem es einen großen Raum mit Theke und auch Toiletten gibt, wäre ein offener Bürgertreff möglich; der allerdings im Untergeschoss nicht behindertengerecht ist. Das sei zumindest vorübergehend ein Erfolg bei der in Wiescheid sehr schwierigen Suche nach einem Standort, der einigermaßen zentral und nicht unmittelbar neben ruhebedürftigen Nachbarn liegt. „Für die Organisation dieses offenen Treffs arbeiten wir gerade an einem Rechtskonstrukt wie beim ehemaligen Bürgerhallenverein“, sagte Prell.

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