Nießen schließt Metzgerei — Lütz übernimmt Bierbar

Der 49-jährige Fleischermeister will sich nur noch auf seinen Party-Service konzentrieren.

Monheim. Zum Jahreswechsel gibt Fleischermeister Mario Nießen seine Metzgerei auf und den Betrieb der Bierbar an das bewährte Kneipen-Pächter-Gespann Pascal Lütz und Andreas Proempeler ab. Nießen will nur noch seinen Party-Service an der Straße Zaunswinkel weiter betreiben.

„Die Doppelbelastung ist mir zu viel geworden. Meine Arbeitstage dauern inzwischen von 4 Uhr morgens bis spätabends, wenn ich noch Speisen für Veranstaltungen ausliefere“, sagt der 49-Jährige. Zuletzt habe er nicht mehr auf Fachkräfte zurückgreifen können, denen er auch einmal seinen Betrieb guten Gewissens hätte überlassen können, um Urlaub zu machen. „In unserer Branche fehlt der Nachwuchs“, sagt er.

Er wolle sich jetzt auf das Komplettcatering, das die Familie Nießen schon seit 20 Jahren betreibt, sowie die Grillseminare an der Marienburg konzentrieren. Leicht sei ihm der Schritt nicht gefallen, weil das Geschäft immerhin seit 1950 bestehe und er es jetzt in der dritten Generation führe. Von den 16 Angestellten werde er nur vier behalten. Der Abschied von der Kneipe falle ihm etwas leichter, weil „die Jugend heute andere Wege geht“.

Das schreckt Pascal Lütz nicht, der nach Zollhäuschen, Biergarten, dem Wirtshaus Zum Dreieck, dem Zollhaus mit der Bierbar nunmehr das fünfte Lokal pachtet und damit einen weiteren Stein zu seinem Bierimperium fügt. „Das ist eine richtig gemütliche Kneipe mit gutem Stammpublikum aus dem Viertel“, sagt er. Das Duo Lütz-Proempeler übernimmt das gesamte Inventar nebst Personal, nur das Altbier wird künftig von der Düsseldorfer Brauerei Uerige geliefert.

Einen Wermutstropfen gibt es dennoch: Die Gaststätte Zum Zaunswinkel gegenüber ist seit gut vier Wochen geschlossen. Pächterin Claudia Korkut hat inzwischen sogar Monheim verlassen und betreibt die Kneipe Auf’m Lohr in Hitdorf — natürlich wieder mit Kegelbahn. „Immerhin gibt es noch die Gaststätte Zum Damm, ehemals Siedlerkrug — gute Konkurrenz ist immer gut“, sagt Lütz. „Jedes Lokal, das zumacht, ist schlecht für die gesamte Kneipenlandschaft - die Leute müssen einfach eine gewisse Wahl haben.“ Zur Eröffnung am Samstag soll es Freibier geben.

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