Neuer Automat in Langenfeld: Auf Knopfdruck gibt’s Gold

Im Marktkarree gibt es bald Edelmetall aus dem Automaten. Goldbarren im Wert von 100.000 Euro werden dann grammweise verkauft.

Langenfeld. Kaugummis, Zigaretten und Fahrkarten: All das kann man sich bequem am Automaten kaufen. Für ein bisschen mehr Geld kann man sich seit neustem auch mit Gold vom Automaten eindecken. „Gold to go“ nennen sich die ein Quadratmeter großen Geräte, die auf Knopfdruck kleine Goldbarren und -münzen auswerfen.

Entwickelt wurden sie von der Reutlinger Firma Ex Oriente Lux. 17 solcher Goldautomaten gibt es bisher in ganz Deutschland, darunter in Berlin und München. Und auch weltweit ist der Automat auf dem Vormarsch, so steht er unter anderem in Las Vegas und Abu Dhabi.

Frühes Interesse und Bewerbung entscheiden In die Liste der Automatenstandorte wird sich in einigen Tagen auch Langenfeld einreihen. „Der Goldautomat gehört in jede Stadt“, sagt Joe Dreixler, Pressesprecher von Ex Oriente Lux. „Welchen Standort wir auswählen, hat damit zu tun, wer am frühesten Interesse zeigt und wie die Bewerbung dann aussieht“, erklärt er die Entscheidung, den Automaten in Langenfeld aufzustellen.

Schon in naher Zukunft können sich die Langenfelder ihre Goldbarren im Marktkarree ziehen, wo der Automat aufgestellt werden soll. „Ich freue mich darauf“, sagt Centermanager Karsten Mazanneck. Schließlich gebe es so etwas weder in Langenfeld noch in der Umgebung.

Eigentlich sollte der Goldautomat schon gestern im Martkarree aufgebaut werden. „Aber es gab Probleme mit dem Verlegen der DSL—Leitung“, berichtet Dreixler. Die ist nötig, damit der Goldautomat mit dem Internet verbunden ist. „So können wir Real-Time-Preise für die Goldbarren anzeigen“, sagt Dreixler. Im Ein-Minuten-Takt wird der Goldpreis, der ständig kleineren Schwankungen unterliegt, aktualisiert.

Gold im Wert von 100 000 Euro lagern im Durchschnitt in einem Automaten. „Aber ich muss alle Panzerknacker enttäuschen“, sagt der Pressesprecher. „Unsere Geräte sind extrem gut gesichert.“ So sind die Automaten unter anderem mit einer Videokamera sowie einem Erschütterungs- und Geräuschalarm ausgestattet. „Außerdem stellen wir unsere Geräte nie draußen auf“, fügt Dreixler hinzu.

Wer mit dem Gedanken spielt, sich einen Goldbarren am Autmaten zu ziehen, sollte auf jeden Fall das nötige Kleingeld übrig haben. Rund 50 Euro kostet ein Barren mit einem Gewicht von gerade mal einem Gramm. Ein zweieinhalb Gramm schwerer Barren mit Gravur liegt bei satten 190 Euro. „Die Barren mit Gravur sind natürlich in erster Linie als Geschenk oder Souvenir gedacht und weniger als Investment-Produkt“, erklärt Dreixler. Zudem falle hierbei ein gewisser Aufpreis für den Gravurvorgang an.

Die Langenfelder sind über die Automatenaufstellung indes geteilter Meinung. „Ist doch eine witzige Idee“, sagt Christian Schatz (33). „Die Langenfelder haben schließlich Geld. Allerdings sind sie auch etwas hausbacken und probieren nichts aus, das sie nicht kennen. Vielleicht ist der Automat in einer Großstadt wie Düsseldorf dann doch besser aufgehoben“, sagt er. Er selbst würde sich aber gerne einmal einen „Goldbarren ziehen“. „So ein Automat hat was Unverfängliches. Und wenn der aktuelle Tagespreis angezeigt wird, kann man ja auch nichts falsch machen.“

Nina und Elke Holzenhauer (24 und 53) haben dagegen kein Vertrauen in den Automaten. „Mitten im Marktkarree sieht mich doch jeder. Dann kommt mir noch einer hinterher und überfällt mich“, sagt Elke Holzenhauer. Und ihre Tochter ergänzt: „Für einen Gag zu Weihnachten ist mir das viel zu teuer!“

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