Neu-Anfang fürs alte Hilden

Der Museums- und Heimatverein will mit einer neuen Vorsitzenden das Wissen um die Geschichte der Stadt bewahren.

Hilden. "Es ist erstaunlich und bedauerlich, wie wenig die Hildener über die Geschichte ihrer Stadt wissen." 15Jahre lang hat Elisabeth Harsewinkel (75) als Vorsitzende des Museums- und Heimatvereins versucht, dies zu ändern. "Denn es wäre schade, wenn das Wissen um die Stadtgeschichte verloren ginge."

Das sagt Nicole Anfang (38), die - auf Vorschlag ihrer Vorgängerin - zur neuen Vorsitzenden gewählt wurde. Harsewinkel hatte nicht wieder kandidiert, "weil es langsam an der Zeit war, das Zepter weiterzugeben".

Wer weiß denn heute noch, dass einst auf dem Jaberg ausgelassene Feste gefeiert wurden, bei denen die damaligen Bewohner ihren Göttern opferten? Hexen sollen dort ihr Unwesen getrieben haben, das Grab des Hunnenkönigs Attila wird dort vermutet. Das alles ist Teil der Hildener Geschichte, die nicht in Vergessenheit geraten darf. Dafür will sich der Verein auch in Zukunft unter seiner neuen Vorsitzenden einsetzen.

Grundziel bleibt aber die Förderung des Wilhelm-Fabry-Museums. Deshalb wurde der Verein vor 25 Jahren gegründet. Und davon wird die neue Vorsitzende auch nicht abrücken. Schon allein deshalb nicht, weil nächstes Jahr in Hilden der 450.Geburtstag des Namensgebers gefeiert wird.

Die damit verbundenen Herausforderungen hat Anfang von ihrer Vorgängerin übernommen: Das Fabry-Denkmal auf dem Alten Markt bekommt einen neuen Sockel, und zum Fabry-Jahr wird eine von Ernst Huckenbeck in eine lesbare Form übersetzte Fassung des Fabry-Werkes "Spiegel des menschlichen Lebens" von 1621 erscheinen.

Aber auch "neue Initiativen im Verein" verspricht sich Harsewinkel durch den Wechsel an der Spitze. "Wieder mehr Ausstellungen zur Stadtgeschichte im Museum" wünscht sie sich. "Und dass sich insbesondere Kinder wieder mehr für die Heimatgeschichte interessieren", ergänzt ihre Nachfolgerin:

"Denn dann erwischt man meistens auch die Eltern." Auch die hätten teilweise einen großen Nachholbedarf. "Mancher weiß nicht einmal, dass es in Hilden ein Museum gibt", sagt Harsewinkel. Und dass deren berühmtester Sohn einst Medizin-Geschichte als Wundarzt geschrieben hat, sei auch nicht jedem Hildener bekannt.

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