Narren begrüßen die neue Session

Die Monheimer und Langenfelder haben gestern, am Elften im Elften, den Auftakt des Straßenkarnevals zusammen gefeiert.

Monheim/Langenfeld. Das Schelmenwecken gestern in Monheim war ein bisschen so, als zappe man kreuz und quer durchs Kinderprogramm. Alle waren — mit der passenden Musik unterlegt — da: Bob der Baumeister (Gernot Paeschke), Hulk (Bernd Meyers), Superman (Bürgermeister Daniel Zimmermann) und Bibi Blocksberg (Vanessa Klein). Nicht nur die Pänz aus den umliegenden Kitas schwangen begeistert ihre Rasseln und Tambourine, auch die erwachsenen Karnevalisten hatten richtig viel Spaß.

Narren begrüßen die neue Session
Foto: Ralph Matzerath

Der Kinderschelm (Maike Schreiber) hatte die telegenen Gäste zu einer wilden Party eingeladen, weil es ihr zusammen mit dem großen Schelm (Alex Iffland) einfach zu langweilig gewesen war. Und der jammerte nach dem Aufwecken über die Unruhe im Schelmenturm: „Ich brauch doch meinen Schlaf!“ Der Kinderschelm konterte kess: „Der Opa soll sich nicht mal so anstellen.“ Schließlich seien die ganzen Bilderbuch- und Comic-Helden nur gekommen, um Monheim zu helfen. So wie Gernot der Baumeister, der den ganzen Tag im Schelmenturm sitze, nach Baulücken in der Stadt Ausschau halte und ganz aufgeregt sei, wenn er wieder irgendwo bauen dürfe. Oder Superman Daniel, der kämpfen wolle gegen das Kommunalsoli-Gewerbesteuer-Absaugmonster. Sie alle füllten ihre Rollen mit einem Augenzwinkern und einer gehörigen Portion Selbstironie aus.

Schön gruselig anzusehen und grün geschminkt zerrten die Altstadtfunken schließlich den mit Ketten gefesselten Hulk Bernd aus dem Turm. Er sollte die Lottenschule und alle alten Gebäude in der Stadt kaputthauen, um Geld für die Abrisskosten zu sparen. Selbst Gromoka-Präsident Moritz Peters wurde da ein wenig bange. Zum Glück konnte Bibi Blocksberg das Ungetüm mit einem Zauber beruhigen: „Neues muss zwar manchmal sein, doch hau nicht alles kurz und klein. Hex, hex!“

Weniger hexisch, dafür aber majestätisch-jeck eröffnete Heinrich Klassen, Präsident der Prinzengarde, die Session in Langenfeld. Die Besucher vor der Stadtgalerie wippten mit den Füßen, schunkelten und schmetterten die Karnevalssongs, die die Bonner Gruppe „Op zack“ anstimmte. „Danach habt ihr euch gesehnt“, sagte Bürgermeister Frank Schneider. „Dass es endlich wieder losgeht mit dem Karneval.“

Der erste Mann der Stadt entlockte den Besuchern auch das erste kräftige „Helau!“ der Session und bedankte sich bei Prinz André I. und Prinzessin Sophie I., die gestern ihren letzten Auftritt als amtiernde, närrische Regenten hatten. Der Prinzenclub und der Club der ehemaligen Prinzen- und Traditionspaare hatte die Veranstaltung gestemmt. „Das finanzieren wir alles selbst“, sagte Literat Manfred Lüdemann. Reiner Hodel, Chef der Ex-Prinzen, freute sich auf schöne Sitzungen, volle Säle und hoffte, dass die Freundschaften unter den elf Langenfelder Karnevalsvereinen hält. „Denn wir haben nur ein Ziel: Feiern.“ Das wollte auch Hannelore Räkel. Sie war mit Eulenspiegel-Kappe und lustigem Schal ausgerüstet zum Galerieplatz gekommen, begleitet von Freunden. „Wir wollen Spaß haben, lustig sein, schunkeln, tanzen und fetzige Musik hören!“

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