Nach Wasserschaden im Mai: Kindergarten der Awo ist immer noch eine Baustelle

In einer Fragestunde machten Mütter ihrem Ärger Luft. Wann die Sanierung startet, ist unklar.

Nach Wasserschaden im Mai: Kindergarten der Awo ist immer noch eine Baustelle
Foto: Ralph Matzerath

Monheim. Die Botschaft der Protestplakate, die Monheimer Mütter jetzt den Ratspolitikern bei der Sitzung des Jugendhilfe-Ausschusses entgegenreckten, ist deutlich: „Vier Kitas in Planung — und wo bleiben wir?“ Und: „Ausnahmezustand — keine Gruppen, keine Küche, keine Turnhalle, keine Sanitäranlagen“. Während die Stadt viel Geld für den Kita-Ausbau in die Hand nehme, würden die Kinder der Awo-Kita Grünauer Straße im Stich gelassen, so der Vorwurf der Mütter aus dem Berliner Viertel.

Zur Erinnerung: Die Kindertagesstätte unter Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt ist seit Mai des vergangenen Jahres nur noch eingeschränkt für Erzieher und Kinder nutzbar, seitdem ein großräumiger Wasserschaden ausgetreten ist.

In der Fragestunde für Einwohner machten die Mütter ihrem Ärger darüber Luft, dass ihre Kinder — mit Unterbrechungen — seit nunmehr neun Monaten in Ausweichquartieren in der Nachbar-Kita und im Gewerbegebiet am Rheinufer (UCB) betreut werden müssen. „Unsere Kinder sind wie in Quarantäne — isoliert —, sie haben keine Bewegungsmöglichkeiten“, sagte Hayfa Gahtar vom Elternbeirat. „Wann endlich beginnt die Sanierung? Unsere Geduld ist am Ende“, klagte die Mutter. „Die Frage, wann es mit der Sanierung losgeht, können wir nicht beantworten“, sagte der erste Beigeordnete Roland Liebermann. Die Stadt müsse abwarten, bis der Sachverständige endlich den Schaden genau beschrieben und beziffert hat. Davor könne sie nicht mit der Schadensbehebung anfangen, ergänzte Gebäudemanager Michael Lobe. „Wenn wir in Vorleistung gegangen wären und damit die Spuren des Schadens beseitigt hätten, würde die Versicherung nicht zahlen“, sagte auch Bürgermeister Daniel Zimmermann.

Zunächst habe man eine Zusage der Versicherung gehabt, den mutmaßlichen Leitungsschaden zu beseitigen. Als sich dann laut Zimmermann aber herausstellte, dass der Schaden viel größere Ausmaße angenommen hatte, ließ die Versicherung die Arbeiten stoppen und behauptete, dies sei keine Folge des Leistungsschadens.

Die Stadt habe darauf ein Beweissicherungsverfahren eingeleitet. Der Sachverständige müsse nun die mutmaßliche Ursache ergründen.

Zimmermann versprach den Müttern, sie spätestens nach Ostern über den Sanierungsablauf zu informieren. Er machte ihnen aber auch deutlich, dass eine Sanierung vermutlich bis zu den Sommerferien andauern werde.

Die Stadt habe, indem sie für Ausweichquartiere gesorgt habe, versucht, das Schlimmste zu verhindern: eine Schließung des Kita-Betriebes. Zudem wurden laut Zimmermann zwei Räume in der Anton-Schwarz-Hauptschule für die Vorbereitung der Vorschulkinder auf den Übergang in die Schule angeboten.

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