Nach dem Internet-Ausfall: So rüsten sich Unternehmen

Versorger und Firmen sind abhängig vom Online-Zugang. Die Auswirkungen des Vorfalls am Montag.

Nach dem Internet-Ausfall: So rüsten sich Unternehmen
Foto: rma

Am Montag waren Langenfeld und Monheim von einer lang anhaltenden Störung des Telekom-Festnetzes betroffen. Bei der Schukat electronic GmbH aus Monheim haben die zusätzlich in die Rechnerinfrastruktur eingebauten technischen Ressourcen geholfen, größeren Schaden abzuwenden. „Denn wir sind inzwischen sehr vom Internet abhängig“, sagt Geschäftsführer Bert Schukat. Das Unternehmen erhält 20 bis 30 Prozent seiner Aufträge über das Internet. „Wir haben daher mehrere Server und Stromversorgungssysteme — wenn ein Bein ausfällt, trägt das andere“, sagt Schukat. Auch andere Unternehmen und Einrichtungen rüsten sich.

Das immer mehr auf moderne Medien setzende Otto-Hahn-Gymnasium zum Beispiel liefert sich nicht völlig dem Internet aus. Bei einem Ausfall würde man einfach wieder auf Tafel und Overhead-Projektor zurückgreifen, sagt Hagen Bastian. „Trotz Smart-Boards haben wir die Tafeln meist hängen lassen.“

Für ihre Kunden war auch der Energieversorger Mega am Montag telefonisch nicht erreichbar. Ebenso wenig konnten Daten für die Stammdatenverwaltung eingepflegt werden. Den Kunden, die das Kundencenter aufsuchten, konnte vielfach nicht geholfen werden, da kein Zugriff auf die Datenverarbeitung möglich war, berichtet Pressesprecher Werner Geser. „Wenn unser neues Glasfasernetz fertig sind, sind wir von anderen Anbietern unabhängig.“ Gegen Kabelbeschädigungen bei Bauarbeiten sei aber auch die Mega nicht gefeit.

Bei den Langenfelder Stadtwerken war „nur“ das Kundenzentrum gegenüber dem Rathaus betroffen. „Zwei Drittel des Tages konnten wir keine Fragen der Kunden beantworten“, sagt Geschäftsführer Kersten Kerl. Die „Marktkommunikation“ sei zum Glück nicht tangiert gewesen.

„Wir sind zum Beispiel bei der täglichen Mengenbestellung für Gas aufs Internet angewiesen“, sagt Kerl und zeigt sich froh, inzwischen über ein Stadtwerke-eigenes Glasfasernetz zu verfügen. „Bei dessen Aufbau legen wir die Kabel nach einem Ringsystem mit Umleitungsmöglichkeiten, so dass bei einer Beschädigung nur etwa zehn Haushalte abgehängt wären und nicht gleich 1000“, versichert der Stadtwerke-Chef.

Bei der Ara Shoes AG an der Hardt sind nach dem Ausfall der beschädigten Telekom-Leitung die Backup-Systeme hochgefahren: Ersatzmodems, die an Reserveleitungen angeschlossen sind. „Damit läuft die Datenübertragung zwar langsamer, aber sie läuft“, sagt der für die Online-Logistik zuständige Marc Schneider.

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