Musikschule: Geheimnis wird gelüftet

Ein Architekturbüro aus Kassel macht das Rennen um den Bau der Musikschule. Am Donnerstag werden die Pläne der Politik präsentiert.

Monheim. Wenn am Donnerstag der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport ab 18 Uhr im Ratssaal tagt, dann werden von der Verwaltung die Ergebnisse eines Architektenwettbewerbs präsentiert — und damit wird ein lang gehütetes Geheimnis gelüftet: Wer macht das Rennen um einen Bau, der rund 3,8 Millionen Euro kostet und in prominenter Lage entstehen soll? Die Rede ist von der Musikschule. Die soll ab 2015 erstmals einen zentralen Standort am Berliner Ring erhalten. Unter ihrem Dach wird auch die Kunstschule sein. Und die Verwaltung wird der Politik einen Favoriten präsentieren: das Konzept des Architekturbüros Hegger-Hegger-Schleiff (Kassel).

„Mit dem verglasten Foyer samt Vorplatz öffnet sich das Haus zum Straßenraum und bringt damit seine öffentliche Nutzung zum Ausdruck“, heißt es unter anderem in einer Bewertung. Das verspricht bereits viel Licht.

Neben den Architekten aus Kassel gab es Mitbewerber aus Düsseldorf, Hilden und Aachen. Die Entscheidung der Jury fiel einstimmig. Das Gremium bestand aus 15 Personen. Den Vorsitz hatte Professor Zvonko Turkali von der Leibnitz-Universität Hannover, fünf Vertretern der Ratsfraktionen, sechs Verwaltungsmitarbeitern inklusive Bürgermeister und drei Vertretern des Otto-Hahn-Gymnasiums.

Letzteres war in der Jury vertreten, weil es Teile des Unterstufenschulhofs abtreten muss. Der Platz der abzureißenden Skulpturenhütte der Kunstschule allein reicht nicht aus, um dort den Musikschulbau zu realisieren. Schließlich sollen dort Proberäume auch für Tanz, wahrscheinlich ein Tonstudio, die Verwaltung und besagte Kunstschule genügend Platz haben.

Das Otto-Hahn-Gymnasium hatte sich anfangs erbittert gewehrt. Die Verwaltung hatte zwar zugesichert, dass maximal 500 Quadratmeter der insgesamt mehr als 6100 Quadratmeter Schulhofläche wegfallen würden und versprochen: „Das verbleibende Gelände wird attraktiver gestaltet.“ Trotzdem weigerten sich Schülersprecher und Lehrerkollegium. Allerdings waren sie gegen eine politische Mehrheit letztlich machtlos.

Mit der Realisierung des zentralen Musikschulbaus geht für deren Leiter, Georg Thomanek, ein Traum in Erfüllung: Die noch benutzten Proberäume in den Pavillons an der Bregenzer Straße seien eine Zumutung. Und die Möglichkeiten in der Realschule fallen auch Stück für Stück weg durch den Ganztag der dort inzwischen gestarteten Sekundarschule. „Ein Guss: Das wäre es!“, hatte Thomanek wiederholt geschwärmt.

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