Die sogenannten etablierten Parteien in der Rheingemeinde sind kollektiv in Schockstarre. Denn bei der Kommunalwahl hat die einst von Schülern des hiesigen Gymnasiums gegründete Peto (lateinisch: Ich fordere!) mit einer Zweidrittelmehrheit abgeräumt. Alle 20 Direktmandate gingen an die Peto. Ihr Bürgermeisterkandidat und Amtsinhaber Daniel Zimmermann holte gar fast 95 Prozent gegen seinen Herausforderer von den Grünen.

Ganz so überraschend kam der Erfolg nicht. Viele trauten der Peto mit ihrem Bürgermeister eine absolute Mehrheit zu. Schließlich hat sich die Kommune in den vergangenen fünf Jahren durchweg positiv entwickelt.

Die Stadt ist inzwischen schuldenfrei. Die Gewerbesteuer sprudelt. Gebühren für Kindergärten und Ganztagsschulen wurden abgeschafft. Die Wähler attestieren die Erfolge nun Daniel Zimmermann und seiner Partei.

Dabei hatte die Peto bisher lediglich zwölf der 40 Ratsmandate und war gleichauf mit der CDU. Die ist nun abgerutscht auf knapp 18 Prozent. Die SPD, einst treibende politische Kraft in Monheim, liegt gar bei unter neun Prozent.

Angefangen hatte die Peto-Geschichte 1999. Bei der Kommunalwahl errang die Schülerpartei zwei Ratsmandate. 2004 waren es bereits sieben der 40 Sitze, fünf Jahre später dann zwölf. Außerdem wurde Daniel Zimmermann mit 30 Prozent der Stimmen Bürgermeister — damals mit 27 Jahren der jüngste in ganz NRW.

„Ich hatte schon auf ein gutes Ergebnis gehofft. Aber das ist der Wahnsinn. Das bestätigt unsere gute Arbeit“, sagt ein selbstbewusster Zimmermann. Der 32-Jährige will übrigens keineswegs in sechs Jahren wieder bei der Bürgermeisterwahl antreten. Stattdessen will er dann ins Lehramt gehen. Fächer: Physik und Französisch. Ein entsprechendes Studium hat Zimmermann erfolgreich abgeschlossen.