Monheimer Bürgermeisteramt: Der nächste Kandidat ist im Gespräch

Politik: Eine Gruppe von Geschäftsleuten überlegt, Claus Koßmann ins Rennen zu schicken. Der war bis 1997 im Monheimer Rathaus Abteilungsleiter.

Monheim. Das wird ja immer kurioser: Monheims Wähler können sich schon mal darauf einstellen, dass es bald einen siebten Bürgermeisterkandidaten gibt. Denn hinter den Kulissen wird kräftig daran gearbeitet, Claus Koßmann aufzustellen. Und der 50-Jährige ist nicht unbekannt in der Rheingemeinde. Er war unter anderem Abteilungsleiter im Monheimer Sozialamt. Schließlich ging er 1997 als Beigeordneter nach Kürten. Das Amt übte Koßmann bis 2005 aus. Heute ist er selbstständig als Personalberater. Koßmann selbst gibt sich auf WZ-Anfrage beim Stichwort Bürgermeisterkandidatur zugeknöpft: "Ich möchte dazu im Moment noch nichts sagen. Das ist zu früh."

Doch wer unterstützt Koßmann? Hier führt die Spur zu Monheimer Geschäftsleuten - und zur Großen Monheimer Karnevalsgesellschaft. "Es besteht bei uns Interesse, auf der Basis einer freien Wählergruppe einen Bürgermeisterkandidaten aufzustellen. Und wenn wir das machen, dann handelt es sich in der Tat um Claus Koßmann", bestätigt Jörg Schneider, Garten- und Landschaftsbauer mit eigenem Betrieb und Geschäftsführer der Gromoka. Deren Vorsitzender, Ralf Volgmann, sei mit im Boot. Doch die Initiative gehe von weitaus mehr Bürgern aus. "Eine Entscheidung fällt die nächsten Tage. Mehr möchte ich derzeit dazu nicht sagen", so Schneider.

Unklar ist auch, ob die "freie Wählergruppe" nur an einem eigenen Bürgermeisterkandidaten interessiert ist, oder ob sie auch Ratskandidaten stellen will. Klar ist aber: Ein Hauptmotiv für die Suche nach einem eigenen Bürgermeisterkandidaten ist die Tatsache, dass man dem CDU-Mann Tim Brühland nicht das nötige Format zutraut. Außerdem bisher nominiert: Ursula Schlößer (SPD), Marion Prondzinsky (parteilos von der FDP nominiert), Daniel Zimmermann (Peto), Andrea Stamm (Grüne) und Thomas Kuhl (unabhängig).

Sollte Koßmann tatsächlich ins Rennen gehen, dann ist er zwar ein weiterer Kandidat aus dem bürgerlichen Lager. Aber er könnte auch bei den Genossen ankommen. Denn er war lange Zeit Sozialdemokrat, Anfang der 90er Jahre sogar Stadtverbandsvorsitzender in Langenfeld. Vor zwei Jahren trat er aus der SPD aus. "Ich muss in keiner Partei sein, um politisch interessiert zu sein", sagt Koßmann.

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