Monheim Fledermäuse brauchen derzeit viel Ruhe

Monheim. · Fledermaus-Experte Frank Gennes appelliert, den Winterschlaf der Tiere nicht zu stören.

 Der Fledermausbeauftragte Frank Gennes kümmert sich um hilflose und kranke Fledermäuse in Monheim. Auf dem Sandberg befindet sich eine Fledermaus-Pflegestation.

Der Fledermausbeauftragte Frank Gennes kümmert sich um hilflose und kranke Fledermäuse in Monheim. Auf dem Sandberg befindet sich eine Fledermaus-Pflegestation.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Fledermäuse sind auf störungsfreie Quartiere angewiesen. Ohne diese Quartiere können sie weder ihre Jungen zur Welt bringen und aufziehen, noch den Winter überdauern. Durch bereits geringe Störungen in den Winter-Quartieren wachen die Fledertiere auf und verbrauchen unnötig wertvolle Fettreserven. Dies könne zum Erschöpfungstod der Tiere führen, sagt der Fledermausbeauftragte Frank Gennes. Fledermäusen, die man während ihres alljährlichen Winterschlafs beispielsweise auf Dachböden oder in Kellern findet, helfe man dadurch, dass man sie nicht aufweckt, so der Naturschützer.

Hilflose Fledermäuse werden
auf dem Sandberg aufgepäppelt

Aber auch ohne menschliches Zutun könne es vorkommen, dass in den Wintermonaten wache aber hilflose Fledermäuse aufgefunden werden. Ein Grund sei häufig die milde Witterung. Die Monheimer Artenschutz-Initiative MOA weist darauf hin, dass die Monheimer Fledermaus-Pflegestation auf dem Sandberg ganzjährig Fundtiere aufnimmt. Bei Frank Gennes findet die so genannte „Zweite Hilfe“ statt: die sichere Unterbringung der Fledertiere, die regelmäßige Versorgung mit Wasser und Nahrung sowie das Flugtraining und letztendlich die Wiederauswilderung.

Auch die heimischen Amphibien (Frösche, Kröten, Molche) können an milden Wintertagen zu früh aus ihrer Winterstarre erwachen und ihre Winterquartiere verlassen. Da es jederzeit zu einem Temperatursturz oder gar zu einem Frosteinbruch kommen kann, sind diese Lurche extrem gefährdet. In diesem Fall nimmt die Monheimer Artenschutz-Initiative MOA die Tiere in ihre Obhut und leitet sie an ihre Überwinterungsstelle im Bergischen Land weiter, wo sie bis zum Frühling artgerecht und sicher untergebracht werden.

Kontakt zum Fledermausbeauftragten Frank Gennes (Fledermausbotschafter) gibt es unter Tel. 02173/2607548, 0157/83836099 oder bei Heinz Berger (Amphibien), Telefon 02173/399662. Die Pflegestation hat eine eigene Internetseite.

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