Umstritten Aktionskreis gegen Sonntags-Öffnung

Monheim. · Initiative in Baumberg kämpft dafür, den fünften offenen Sonntag zu verhindern.

In Baumberg gibt es vier verkaufsoffene Sonntage. Eine Ausnahmeregelung könnte das ändern.

In Baumberg gibt es vier verkaufsoffene Sonntage. Eine Ausnahmeregelung könnte das ändern.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Der kirchennahe Aktionskreis „Ohne Sonntag gibt‘s nur noch Werktage“ macht sich dafür stark, Baumberg so in das Sonntags-Shopping einzubeziehen, dass Monheim weiter mit vier verkaufsoffenen Sonntagen pro Jahr auskommt. „So böte sich beispielsweise an, das Frühlingsfest künftig auf Baumberg auszuweiten“, teilte Bernd Wehner vom Arbeitskreis nach einem Gespräch mit Bürgermeister Daniel Zimmermann und Estelle Dageroth, Abteilungsleiterin Wirtschaftsförderung und Tourismus, mit.

Die Stadtspitze sieht laut Wehner eher die Ausweitung des Baumberger Hauptstraßenfests in Kombination mit dem Sophie-Scholl-Quartier als Möglichkeit, einen verkaufsoffenen Sonntag auch für Baumberg zu etablieren. Im Ziel, die Attraktivität des Standorts Monheim zu erhöhen, sei man sich mit dem Bürgermeister einig, unterstrich Wehner. Von daher seien das Frühlings- und Stadtfest, Martins- und Weihnachtsmarkt auch Gelegenheiten, diese Anlässe mit verkaufsoffenen Sonntagen zu verbinden. Die Feste hätten ihren eigenen attraktiven Charakter und würden von den Monheimern und von auswärtigen Besuchern auch angenommen, räumen die Sonntagsschützer ein. Allerdings sollte man es bei diesen vier Anlässen belassen.

Theoretisch ist die Öffnung an acht Sonntagen im Jahr erlaubt

Hintergrund des Gesprächs zwischen Stadtverwaltung und Arbeitskreis ist das von der schwarz-gelben Koalition in Düsseldorf verabschiedete „Entfesselungsgesetz“, das inzwischen die Öffnung der Geschäfte an bis zu acht Sonntagen im Jahr ermöglicht.

Diese Liberalisierung jedoch ist juristisch umstritten. So hatte das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster erst Anfang November eine Entscheidung des Verwaltungsgerichtes Köln bestätigt, wonach die Durchführung eines kleinen Kunsthandwerkermarkts zu St. Martin („Roisdorfer Martinimarkt“) nicht gerechtfertigt sei. Franz Köchling, Sprecher des Monheimer Aktionskreises, begrüßt die Weisung des OVG, den Spielraum für Sonntagsöffnungen zu begrenzen: „Wir dürfen eben nicht die Ausnahme zur Regel machen und damit den grundgesetzlich gesicherten Schutz des Sonntags ad absurdum führen.“

Im ökumenischen Aktionskreis „Ohne Sonntag gibt‘s nur noch Werktage“ arbeiten die evangelische Kirche in Monheim, die katholischen Kirchengemeinden und die katholischen Verbände KAB, kfd und KKV im Bereich Langenfeld/Monheim mit, um den Sinn des Sonntags stärker ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.

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