Monheim Vorbereitung für Bürgermeisterwahl läuft

Monheim. · Für die Kommunalwahl im Herbst 2020 will sich die SPD neu aufstellen. Parteien nennen ihre Bürgermeisterkandidaten.

 Alexander Schumacher (Foto, SPD) hat den Fraktions- und Parteivorsitz von Norbert Friedrich übernommen.

Alexander Schumacher (Foto, SPD) hat den Fraktions- und Parteivorsitz von Norbert Friedrich übernommen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Aktuell verfügt die SPD in Monheims Ratsgremien nur noch über drei Ratsmandate. Nicht nur auf Bundesebene, sondern auch in vielen Kommunen ist der Abwärtstrend der sozialdemokratischen Partei seit 1999 spürbar. Doch in Monheim kämpft die Partei ebenso wie CDU, Grüne und FDP noch gegen ein anderes Phänomen: die absolute Mehrheit der ehemaligen Schülerpartei Peto. Die kann mit Daniel Zimmermann an der Spitze auf Erfolge und eine gute finanzielle Entwicklung verweisen.

Das gefällt nicht jedem und schon gar nicht der Opposition, zu der auch die SPD zählt. Wie die anderen Parteien auch, wollen die Sozialdemokraten die absolute Mehrheit der Peto bei den Kommunalwahlen 2020 knacken. Dafür stellt sich die Partei neu auf. Bei der Jahreshauptversammlung hat Norbert Friedrich, Urgestein der SPD, den Parteivorsitz abgegeben und den Weg freigemacht für einen Wahlkampf aus einer Hand. Alexander Schumacher ist mit 87,5 Prozent der Stimmen gewählt worden. Damit liegen nun Fraktions- und der Parteivorsitz in einer (jüngeren) Hand. „Ich halte es für sehr wichtig, dass die SPD mit einer Stimme spricht und der Wahlzettel ein Gesicht bekommt“, so Schumacher.

Genossen stärken Kandidaten
für Bürgermeisterwahl

Die Genossen stärken ihren Bürgermeisterkandidaten und hoffen so, der Partei damit neuen Schwung zu geben. Denn die Wahlen 2014 haben den Parteien in Monheim gezeigt, dass ohne einen eigenen Bürgermeisterkandidaten nicht genug Stimmen zu gewinnen sind. Das gilt genauso für die CDU, die in Lars van der Bijl ihren BM-Kandidaten schon früh bekanntgegeben hat. „Denn der Wähler wählt durch. Wer sein Kreuz beim Bürgermeisterkandidaten macht, wählt auch die Partei“, sagt van der Bijl. Die Grünen haben gerade Manfred Poell wieder zum Kandidaten gekürt. Er war der einzige, der nach eigenen Worten „aus demokratischen Gründen“ auch 2014 als Gegenkandidat zu Zimmermann angetreten ist.

Um ihr Ziel zu erreichen, wollen die Monheimer Sozialdemokraten sich verjüngen, damit „die Altersmischung wieder stimmt“, sagt Alexander Schumacher (43). Vermutlich nach den Sommerferien will er sein Wahlkampfteam vorstellen. Nach Karneval, spätestens nach den Osterferien werde dann der Wahlkampf in die heiße Phase gehen, ist er sicher.

Themen, die die SPD nach vorne bringen möchte, sind bezahlbarer Wohnraum (Stadt soll Wohnungen im Berliner Viertel kaufen), (Tages-)pflegeplätze, ein Hospiz, die medizinische Versorgung nach der Fertigstellung des Campus in den Vierteln, die Verkehrswege der Zukunft, Streetworker. „Wir wollen Vorstand und Partei so strukturieren, dass jede Altersklasse vertreten ist und um die jeweiligen Probleme weiß“, sagt Schumacher, der im zivilen Leben den Arbeiter-Samariter-Bund in Monheim leitet.

Lars van der Bijl (CDU) hat sein Wahlkampfteam schon um sich geschart. Den erweiterten Kreis wird er voraussichtlich im Herbst vorstellen, ebenso wie das Wahlprogramm. Doch die Eckpunkte hat er bereits im Kopf. Neue Modelle für bezahlbaren Wohnraum mit Option auf Eigentumsbildung müssen her, die Wirtschaft würde er gern mit mehr Wissenschaft verbinden. Etwa eine IT-Hochschule könnte er sich zur Stärkung der gesamten Region vorstellen, die neben dem niedrigen Gewerbesteuerhebesatz Unternehmen nach Monheim lockt. Darüber hinaus will er Schönes in seiner Stadt bewahren und für einen besseren Führungsstil im Rathaus sorgen. „Ich wäre gern Bürgermeister“, sagt er und weiß sich dabei von einem Ortsverband getragen, der das „gesamte Spektrum von sozial bis zur Werteunion“ abdeckt.

Ratsherr Andreas Wölk will für die FDP als Bürgermeisterkandidat antreten. Seine Partei hat nur einen Sitz im Rat und wird die Wahl nach den Sommerferien vorbereiten.

Daniel Zimmermann wirft seinen Hut zum dritten Mal in die Runde. „Es ist erklärtes Ziel der Peto, wieder die absolute Mehrheit im Rat zu bekommen“, sagt er. „Das halte ich durchaus für möglich.“ Thema für die Peto sind die „Stadt für alle“, die für Integration, Inklusion und Generationengerechtigkeit steht.

Die Arbeit am Klimaschutz mit kostenfreiem ÖPNV und Fahrradverleihsystem soll fortgesetzt werden. Die Weiterentwicklung der Innenstadt mit großen Projekten wie dem Umbau der Rathauscenter steht für Zimmermann weiter auf der Tagesordnung. „Wir wollen Kaufkraft binden“, sagt der Bürgermeister. Darüber hinaus hat er ebenso wie die anderen Parteien das Thema Wohnen auf dem Zettel. „Wir wollen insgesamt weiter Wohnungen schaffen, bezahlbare und soziale“, so Zimmermann. Die Peto, so ergänzt Lukas Risse, wird voraussichtlich erst nach dem Parteitag Anfang 2020 Wahlprogramm und Kandidaten offiziell bekannt geben.

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