Monheim Pfingsterfeld Architekten stellen Pfingsterfeld-Pläne vor

Monheim. · Obwohl erst in vier bis fünf Jahren gebaut werden kann, ist die Meinung der Bürger gefragt.

 Im Pfingsterfeld soll Wohnraum entstehen. Zuvor müssen die Hochspannungsleitungen abgebaut und die Nord-Süd-Spange gebaut werden.

Im Pfingsterfeld soll Wohnraum entstehen. Zuvor müssen die Hochspannungsleitungen abgebaut und die Nord-Süd-Spange gebaut werden.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Das Gelände für Wohnraum wird knapp in Monheim. Das „Pfingsterfeld“ zwischen Kleingartenverein Grüner Grund und Heinrich-Häck-Stadion ist eine der wenigen Freiflächen, auf denen in absehbarer Zeit noch Ein- und Mehrfamilienhäuser entstehen. 30 Prozent der Wohnungen sollen preisgedämpft sein. Obwohl das Projekt noch in den Windeln liegt – „es wird noch vier bis fünf Jahre bis zum Baubeginn dauern“, so Thomas Waters, Leiter des Bereichs Stadtplanung und Bauaufsicht, werden die Bürger frühzeitig in die Entwicklung einbezogen.

Am Donnerstagabend saßen viele Anwohner im Ratssaal, um sich die Bebauungsvorschläge von drei Architekturbüros anzuhören. Dies vorab: Ehe gebaut werden kann, muss die Nord-Süd-Spange fertig sein. „Wir wollen keinen Durchgangsverkehr im Bestandsbau“, betonte Waters. Und die Hochspannungsleitungen müssen weg. Das wird dauern.

Sehr zum Bedauern eines Düsseldorfers, der beim Fragepart durch den Ratssaal ans Mikro stürmte, nur um zu erfahren, wann er denn endlich nach Monheim ziehen könne. Die Wartezeit war ihm offenbar zu lang. Vielleicht lässt er sich auf aktuelle Neubaugebiete ein. „Eigentlich müssten wir mittelfristig 1000 Wohnungen schaffen. Erst einmal können wir nur einen kleinen Teil beitragen“, so Waters. „Wenn wir so viele neue Arbeitsplätze schaffen, müssen wir auch Wohnraum vorhalten.“

Je nach Planer entstehen
200 bis 300 Wohneinheiten

Die Wohneinheiten, die in Reihenhäusern, Reihenkettenhäusern, drei- bis höchstens viergeschossigen Mehrfamilienhäusern, Stadtvillen sowie Wohngebäuden mit Kleingewerbeeinheiten entstehen sollen, schwanken je nach Architekturbüro zwischen 200, 273 und 328. Dass angesichts der Wohnungsknappheit auf den 11,5 Hektar Land möglichst verdichtet gebaut werden muss, zweifelte niemand im Saal an.

Ganz charmant fanden einige Anwesende den Plan des Büros Konrath und Wennemar aus Düsseldorf, das schon für die „Rheinkiesel“ an der Krischerstraße verantwortlich zeichnet, einen „grünen Saum mit hoher Aufenthaltsqualität“ um die einzelnen Siedlungsbereiche zu schaffen. So soll zumindest teilweise die zum großen Teil schwindende Streuobstwiese, auf die viele Monheimer Wert legen, ersetzt werden. Eine Mitte als Treffpunkt, kleine Kommunikationsplätze eventuell mit Eisdiele oder Café, ausreichend Rad- und Fußwege in direkter Anbindung zur Innenstadt, genügend Parkraum – diese Aspekte sind in allen Architektenplänen vorhanden. Sowie das optimale Einfügen in den Bestand.

Im Wesentlichen unterscheiden sich die drei Vorschläge in der Verkehrsführung innerhalb des neuen Baugebietes. Soll es eine Verkehrsschlaufe oder eher Sackgassen geben? Soll die Straße am Pfingsterfeld als halbseitige Allee angelegt werden? Soll sie verkehrsberuhigt werden? Diese Fragen müssen beantwortet werden.

10 000 Quadratmeter Fläche sind für die kommende zweizügige Grundschule mit Option zur Dreizügigkeit und eine Kita vorgesehen. Sie stellen wegen des erhöhten Autoverkehrs eine Herausforderung für die Planer dar. „Sie wissen ja, dass Eltern, die ihre Kinder bringen, gerne zu Formel-1-Fahrern werden und alle über den Haufen fahren“, so die Ängste eines Bürgers von der Nikolaus-Kopernikus-Straße.

Natürlich legt die fahrradfreundliche Stadt großen Wert darauf, dass Kinder demnächst hauptsächlich gefahrlos mit dem Rad zu Schule kommen können. Ob denn wirklich auch ein durchgehender Radweg aus der Neubausiedlung bis zum Mona Mare geplant sei, beantwortete Waters eindeutig mit: „Ja, das kann ich mir nicht anders vorstellen. Da muss man sofort mit anfangen. Dafür plädiere ich stark.“
Neben der künftigen Verkehrsführung interessierte der Erhalt ausreichender Grünflächen und Bäume. „Durch die Rodungen im Berliner Viertel ist es im Sommer viel wärmer geworden“, warnte jemand. Die Kleingärtner wünschen sich zu ihrem Gelände hin niedrige Bauten. „Wir möchten nicht, dass man von oben unsere Gärten einsieht“, sagte eine Frau.

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