Monheim: Neues Kapitel des Sportstättenkonzepts

Sportstättenkonzept: Das Rathaus arbeitet an einer neuen Vorlage und sieht den Kielsgraben immer noch als „mögliche zentrale Lösung“. Vereine sind da ganz anderer Meinung.

Monheim. Sportstättenkonzept - wohl kaum ein Wort verdient es zumindest in Monheims Politik mehr, als unendliche Geschichte bezeichnet zu werden. Und demnächst wird, wie könnte es da auch anders sein, das nächste Kapitel aufgeschlagen.

Zur Erinnerung: Als die Stadtverwaltung das Thema vor einigen Wochen überraschend von der Tagesordnung im zuständigen Ausschuss genommen hatte, sprach Bürgermeister Thomas Dünchheim anschließend im WZ-Interview vom "Kielsgraben als zentraler Lösung". Die Entscheidung müsse aber nach der Wahl fallen. Nun arbeitet das Rathaus doch wieder an einer Vorlage, lässt die Katze aber noch nicht aus dem Sack.

Doch klar ist: Die "zentrale Lösung" Kielsgraben ist ferner denn je. Eigentlich waren zwei Fußballplätze für die Sportfreunde, eine Leichtathletikarena für den BTSC und eine Halle angedacht. Die Kicker wollen aber an der Sandstraße bleiben. Der BTSC hat entsprechend reagiert, plant nun weiter an der Bregenzer Straße und fordert Sanierungen.

Dabei will die Stadtverwaltung das Gelände mit einbeziehen in das vorgesehene Wohngebiet. Doch der Ton wird härter. "Einsam am Kielsgraben sind wir der Verlierer. Das läuft nicht. Da werden wir uns wehren", betont BTSC-Chef Andreas Zauche.

Rückendeckung bekommt er von SGM-Vorstand Karl-Heinz Göbel. Der gibt nicht nur in Sachen Baumberg seinem Kollegen Recht. Er pocht auch darauf, dass endlich eine Lösung gefunden wird. Seine SGM will Göbel nach wie vor im Häck-Stadion konzentrieren.

Mit dem Verkauf des Jahn-Platzes - geschätzte vier Millionen Euro Baulanderlös - soll außerdem ein kleiner Kunstrasenplatz im Rheinstadion und eine Außensportanlage für die Gesamtschule realisiert werden. Freilich sind da noch SPD, Peto und Grüne auf der anderen Seite. Der größte Zankapfel ist der Jahn-Platz, den sie nicht verkaufen wollen.

Die Union hätte mit FDP und Bürgermeister eine hauchdünne Mehrheit. Doch die Gegner haben bereits angekündigt, notfalls ein Bürgerbegehren auf die Beine zu stellen. Nach der Kommunalwahl würde man bei neuen Mehrheiten den Verkauf sofort rückgängig machen.

Das wird noch munter. Denn CDU-Ratsherr Göbel spricht ebenfalls vom Bürgerbegehren. "Das mache ich dann aber nicht als Politiker, sondern wir als Stadtsportverband", betont er.

Und der Bürgermeister? Für ihn ist der Kielsgraben als "große Linie" noch immer nicht vom Tisch. "Aber letztlich kann ich das nur anregen und auf die Reaktionen warten", so Dünchheim. Außerdem verweist er auf Unions-Kandidat Tim Brühland, der sich intensiv mit dem Thema beschäftige. "Wir haben am Wochenende CDU-Klausurtagung. Danach wird es eine klare Positionierung von uns geben. Aber fest steht bereits jetzt, dass die Vereine offensichtlich bleiben wollen, wo sie sind", sieht es Brühland.

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