Monheim: Musikschule für alle - Kostenlos zum Instrument

Neben den Grundschulen wollen auch weiterführende Schulen profitieren.

Monheim. Die städtische Musikschule Monheim hat 2006/2007 das bundesweit einmalige Projekt "Musikschule für alle" gestartet. Rund 400 Schüler der ersten Klassen der insgesamt sieben Grundschulen erhalten einmal wöchentlich kostenlosen Unterricht.

Im zweiten Schuljahr ist das Angebot nicht mehr kostenlos, wird aber trotzdem noch gut angenommen. 50 bis 60 Prozent der Schüler nehmen das Angebot des Monheimer Modells (MoMo) an. "Im dritten und vierten Schuljahr geht das Interesse der Kinder etwas zurück", sagt der Leiter der Musikschule, Georg Thomanek.

Doch was passiert in den weiterführenden Schulen? "Es wäre gut, wenn eine Fortsetzung organisiert werden könnte", so Thomanek. Die älteren Schüler seien dann mobiler, der Unterricht müsse nicht zwingend in der Schule stattfinden. Doch wann das Angebot den Schülern der weiterführenden Schulen unterbreitet werden kann, steht noch nicht fest. "Schön wäre auch ein zentrales Musikschulgebäude", schaut der Leiter in die Zukunft.

"Das ist ja eine Frage der Finanzmittel", sagt Annette Berg, Leiterin des Monheimer Jugendamtes. "Sinnvoll wäre es", sagt Ruth Küppersbusch-Jones, Leiterin der Anton-Schwarz-Hauptschule, "an uns ist aber noch niemand herangetreten."

MoMo war in Monheim von Anfang an eine Erfolgsgeschichte. "Die Erstklässler probieren noch ganz viel aus und finden so heraus, welches Instrument ihnen liegt", so Thomanek. Vom zweiten bis vierten Schuljahr kostet der Instrumentalunterricht dann 23 Euro im Monat, Ermäßigungen bis zu 100 Prozent sind aber möglich. Die Musikinstrumente werden an die Schüler ausgeliehen.

"Das sind zum Teil sehr kostbare Instrumente", erklärt Thomanek und nennt Klarinette, Saxophon oder Oboe. Die 500 Violinen, Trommeln, Blas-und Tasteninstrumente sowie Gitarren hätten einen Wert von 45 000 Euro. Sie werden von der Stiftung Monheim der Stadtsparkasse Düsseldorf finanziert.

Die Stadt lässt sich das MoMo-Modell jährlich etwa 50 000 Euro kosten. In diesem Jahr hat es einen Zuschuss vom Land in Höhe von 42 000 Euro gegeben. Thomanek: "Das Geld haben wir hauptsächlich für befristete Planstellen an der Musikschule ausgegeben."

Die meisten Kinder wollten Gitarre lernen, danach sei die Geige ein beliebtes Instrument. Blockflöte stehe nicht mehr so hoch im Kurs. "Dafür sind die Blockflötenkurse für die älteren Generation ausgebucht", sagt Thomanek. "Diese Kurse sind der Renner."

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