Bürgermonitor Monheimerin stürzt und will Schadenersatz von der Stadt

Monheim · Die 70-jährige Hannelore Baur ist im November auf dem Fußweg der Baumberger Chaussee schwer gestürzt und beklagt Stolperfallen. Stadt sagt, sie sei ihrer Verkehrssicherungspflicht ausreichend nachgekommen.

 Hannelore Baur zeigt die Stolperfallen im Gehweg.

Hannelore Baur zeigt die Stolperfallen im Gehweg.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

. Hannelore Baur (70) ist empört. Die Monheimerin ist im November auf dem Bürgersteig der Baumberger Chaussee schwer gestürzt und hat Verletzungen erlitten, die noch nicht verheilt sind: ein verletztes Auge, Hand und Finger blutig. Die Brille ist kaputt. „Die Stolperstellen dort sind gefährlich“, sagt sie und hat einen Brief an Bürgermeister Daniel Zimmermann geschrieben. „Durch ein nicht geteertes Loch bin ich gestürzt und habe mich verletzt. Der Unfall war abends, gegen 19 Uhr. Bis jetzt musste ich drei Ärzte aufsuchen, ein vierter folgt im Dezember zum CT. Wenn ich alle Atteste und Rechnungen (Brille, Reinigung, Medikamente und Schmerzensgeld) zusammenhabe, stelle ich die Ihnen zu.“

Die Stadt hat den Vorgang an ihre Versicherung weitergegeben, die nun im Austausch mit der Monheimerin steht. Anders als Hannelore Baur geht die GVV Kommunalversicherung nicht davon aus, dass zum Unfallzeitpunkt an der Unfallstelle eine abhilfebedürftige Gefahrenstelle bestanden habe. Daher würde für die Stadt kein Handlungsbedarf bestehen. Eine Haftung der Stadt und Schadensersatzansprüche werden abgelehnt.

Mitarbeiter der Stadt konnten keine Mängel feststellen

Für Norbert Steven, Leiter des Bürgerbüros der Stadt Monheim, ist dies ein „Standardverfahren“. Er bestätigt, dass der Fall seit Ende November vorliegt. Mitarbeiter der Stadt hätten die Stelle kontrolliert und „keine Mängel“ festgestellt, berichtet er. Die Stadt komme in der Regel ihrer Verkehrssicherungspflicht nach, sagt er. Schadensersatzansprüche würden an die kommunale Versicherung weitergeleitet.

Hannelore Baur will sich nicht von der Stadt und der Versicherung abspeisen lassen. Sie möchte nun ihren Schaden ersetzt haben und auch, dass die Stolperfallen auf dem Fußweg beseitigt werden. „Ich habe bereits im Frühjahr darauf hingewiesen, dass die Stolperstellen auf dem Bürgersteig besonders für ältere Menschen gefährlich werden können. Doch es gab keine Reaktion“, berichtet sie.

Die Stadt habe an einigen Stellen (zwischen dem Kreisverkehr Knipprather Straße und der Opladener Straße) das Wurzelwerk der Bäume abgefräst, ohne die leeren Stellen im Asphalt wieder aufzufüllen. „Wenn es dunkel ist und dort Laub draufliegt, wie im Herbst, dann sieht man diese Stellen nicht, stolpert und kann – wie in meinem Fall – stürzen“, sagt sie und behält sich eine Klage auf Schadensersatz vor.

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