Monheim Kunst im Sojus 7 ist ständig im Wandel

Monheim. · 20 Künstler stellten bei der Jubiläumsschau der „MonArt“ im Sojus 7 ihre Werke aus. Auch experimentelle Musik erklang an der Kapellenstraße. Die Ausstellung fand zum 25. Mal in Monheim statt.

 Hilde Weyler hat die erste „MonArt“ 1994 aus der Taufe gehoben.

Hilde Weyler hat die erste „MonArt“ 1994 aus der Taufe gehoben.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Bemalte Bierdeckel, surreale Traumwelten, Impressionen aus Urwäldern hängen an den Wänden des Soziokulturellen Zentrums Sojus 7. Im Raum stehen steinerne Skulpturen, in einer Ecke ruht eine Herde schwarz-blauer Keramikschafe. Nebenan sitzt Street-Art-Künstler Karl-Heinz Swaggert mit zwei Mädchen an einem Tisch, schneidet Graffiti-Schriftzüge aus und bringt ihnen somit seine Kunst näher.

Das Sojus 7 präsentiert die 25. „MonArt“. 20 Künstler aus der Region beteiligen sich, darunter Swaggert. Er ist auch ehrenamtlicher Mitarbeiter im Sojus und fand vor fünf Jahren über die „MonArt“ selbst zur Kunst. „Mit Kunst beschäftigt ich mich eigentlich seitdem ich denken kann, aber meine erste Ausstellung hatte ich bei der ‚MonArt’“, erzählt der 40-Jährige. Für seine bunten Werke aus recycelten Material gibt es mittlerweile Fans und Sammler.

Doch wirklich von der Kunst leben, das schaffen nur die wenigsten, weiß Weyler, Initiatorin und Organisatorin. Auch deswegen sei eine solche Ausstellung wichtig, um kreativen Machern eine Bühne zu bieten. Die Vielfalt sowie der Altersspanne der Künstler und Besucher ist groß.

Das Besondere an der „MonArt“, sagt Hilde Weyler, sei, dass langjährige Aussteller auf eine neue Generation treffen. „Angefangen haben wir in den 90ern“, sagt sie erfreut. Weyler hatte die erste „MonArt“ 1994 mit anderen Wegbegleitern aus der Taufe gehoben. Von den Initiatoren ist sie noch als einzige tätig, übernimmt die Organisation und fördert junge Talente. „Ihr ist es zu verdanken, dass wir heute hier sind“, sagt Jungkünstlerin Julia Mienkina (23). Vor zwei Jahren gründete sich im Sojus ein lockerer Zusammenschluss von rund zehn jungen Kreativen, die als „Next Generation“ nun zum zweiten Mal bei der „MonArt“ ausstellen. Die künstlerische Entwicklung in den 25 Jahren, berichtet Weyler, sei deutlich. „Es gibt keinen besonderen Stil, keine Trends in Farben oder Themen.“ In der Ausdrucksform sei allerdings durchaus ein Wandel zu erkennen, erläutert die 74-jährige Künstlerin zu. „In den 90ern waren wir alle frecher, dann gab es eine sehr brave Phase, und jetzt wird es wieder frecher.“

Zu verdanken ist dies den jungen Rebellen von „Next Generation“. Im Garten des Zentrums haben sie ihre mobile Galerie aufgebaut. Ihre Bilder zeigen politische Statements und Neuinterpretationen vergangener Pop-Ikonen wie der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo oder dem Queen-Sänger Freddie Mercury.

Auch mit klassischen Aktmalereien, modern interpretiert im Comic Stil, machen die Jungkünstler auf sich aufmerksam. Die „MonArt“ habe sie als Besucher inspiriert, Weyler habe sie als Künstler animiert, ihrer Kreativität Ausdruck zu verleihen, sagen die Mitglieder.

„Im Herbst hatten wir unser erste eigene Ausstellung“, erzählt Till Kentemich (22). Im Juli 2020 soll die zweite Ausstellung folgen.

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