Monheim: Mo.Ki hofft auf den großen Geldsegen

Monheim für Kinder: Ein neues Pilotprojekt und damit verbunden fast 700000 Euro sind greifbar nahe. Mit Landesmitteln soll die Förderung auf Säuglinge ausgeweitet werden.

<strong>Monheim. Man stelle sich vor: Bei der Einschulung werden zunächst nicht erklärbare Verhaltensstörungen bei einem Jungen festgestellt. Schließlich kommt heraus, dass das Kind auf einem Ohr gar nichts hört und eine Brille braucht. Und dieses Gesundheitsbild hat sich nicht kurzfristig ergeben, sondern ist einfach nicht bemerkt worden. Dabei handelt es sich keineswegs um einen erfundenen Fall, sondern ein Beispiel dafür, wie die Früherkennung versagt hat. Das soll jedoch immer unwahrscheinlicher werden. Mo.Ki (Monheim für Kinder) heißt der Ansatz dafür. Und das vor Jahren sogar mit dem Bundespräventionspreis ausgezeichnete Modell steht kurz vor einem weiteren Ausbau, der nun intensiv in die Förderung der Säuglinge eingreifen soll. Das ist nur mit viel Geld zu schaffen. Genau das liegt greifbar nahe.

Hinter den Kulissen laufen derzeit Verhandlungen mit einer Landesstiftung. Außerdem ist von Gesprächen mit dem NRW-Familienministerium zu hören. Federführend ist wieder einmal die Awo Niederrhein. Offensichtlich haben die Verantwortlichen aus Politik und Sozialverband in Düsseldorf großes Interesse an einem Pilot-Projekt, das später auf andere Städte übertragen werden kann. Da trifft es sich gut, dass mit 700 000 Euro aus der Landesstiftung Wohlfahrtspflege bereits Mo.Ki II im Grundschulbereich - vor allem am Lerchenweg - unterstützt wird. Darin einbezogen ist eine wissenschaftliche Begleitung. Und es liegt nahe, dass die von Düsseldorf angedachte Ausweitung auf den Säuglingsbereich in der Stadt an den Start geht, die schon bestens bekannt ist.

Bürgermeister Thomas Dünchheim überraschte die CDU kürzlich bei ihrer nicht öffentlichen Klausurtagung mit einem fundierten Mo.Ki-Vortrag. Und da ging das Stadtoberhaupt - so ein Mitglied der Union - vor allem darauf ein, dass künftig bereits die Neugeborenen mit dem Projekt begleitet werden. Der Bürgermeister will auf WZ-Anfrage nicht sagen, wie das finanziert werden soll. Aber klar ist: Die Stadt selbst hat kein Geld.

Jugendamtsleiterin Annette Berg und Elisabeth Tonn, Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, geben sich ebenfalls schweigsam. Aber in besagtem Ausschuss wurde definitiv über die Ausweitung von Mo.Ki gesprochen. Und da ging es unter anderem auch um neues Personal.

Start: Das Projekt geht 2002 - zunächst auf das Berliner Viertel beschränkt - an den Start. Bereits zwei Jahre später gibt es den Bundespräventionspreis. Weitere Auszeichnungen folgen. Mo.Ki wird als positives Beispiel in ganz Deutschland bekannt. Koordinatorin Inge Nowak referiert im ganzen Land.

Zweite Stufe: Der zweite Schritt folgt 2005. Über 700 000 Euro aus der Landesstiftung Wohlfahrtspflege werden zur Verfügung gestellt.

Bildungsoffensive 2020: Als eines der Mo.Ki-Kernstücke soll es gleiche Bildungschancen schaffen.

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