Monheim: Lukrative Notunterkünfte

Die Stadt hat den Auftrag, eine mögliche Konzentration der Standorte zu prüfen. Hintergrund ist die Idee, leer gezogene Gebäude abzureißen und das Areal für neue Wohnbebauung attraktiv zu machen.

Monheim. Zeiten knapper Kassen machen erfinderisch. Das gilt einmal mehr für städtische Unterkünfte. Obdachlose, Flüchtlinge, Familien nach Zwangsräumungen - sie alle brauchen ein Dach über dem Kopf. In Monheim sind das rund 125 Menschen. Jeder einzelne Fall mag tragisch sein. Im Vergleich zu einigen Jahren zuvor - damals gab es allein 800 Flüchtlinge in Monheim - hat sich die Situation aber extrem entspannt. Auch das mag ein Grund dafür sein, dass die Stadt einmal mehr von der Politik den Prüfauftrag erhalten hat, wie viele Notunterkünfte eigentlich noch gebraucht werden.

Dahinter steht auch der Gedanke, dass nicht mehr benötigte Häuser abgerissen und das Land für neue Bebauung verkauft werden kann. Hunderttausende Euro könnten so eingenommen werden. Das größte Grundstück ist in dem Areal Rhenaniastraße und Niederstraße. Außerdem hat die CDU schon weitere Unterkünfte ins Visier genommen: die beiden Blöcke an der Danziger Straße.

"Neben der geplanten Freiziehung der Notunterkunft Rhenaniastraße wollen wir prüfen lassen, ob man mit der Unterkunft Danziger Straße ebenso verfahren kann. Neben Einsparungen im Bereich der Bewirtschaftungskosten können zusätzliche Wohnflächen mit Einnahmen von Grund- und Einkommenssteueranteilen generiert werden", sagt CDU-Fraktionsvorsitzender Tim Brühland.

Da trifft es sich gut, dass hinter den Blöcken an der Danziger Straße auch noch ein großes städtisches Grundstück derzeit von den Bewohnern als Garten genutzt wird. Für die gesamte Fläche bräuchte man wohl nicht lange einen Investor zu suchen. Der Stadtteil gilt insgesamt als bessere Wohngegend.

Marion Warden, im Rathaus zuständig für den Bereich, kann zu möglichen Überkapazitäten noch nichts sagen. "Man kann Menschen aber nicht beliebig in Unterkünfte einweisen. Da muss auch Rücksicht auf Nationalitäten und Familienumstände genommen werden", betont sie. Kurzfristig werde also erst einmal gar nichts geschehen. Außerdem müssten immer einige Plätze freigehalten werden, um bei Bedarf sofort reagieren zu können. "Täglich kann eine Zwangsräumung sein. Da müssen wir reagieren können", so Warden.

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