Monheim: Lilo Friedrich zögert noch mit der Bürgermeister-Kandidatur

Menschen für Monheim: Nach dem Rücktritt von Claus Koßmann heißt es „Jetzt erst recht“. Alle 20 Wahlkreise sollen besetzt werden.

Monheim. "Jetzt erst recht" heißt die Devise bei der Wählergemeinschaft "Menschen für Monheim". Das untermauerte am Dienstag Vorsitzender Ralf Volgmann. Nach dem plötzlichen Rücktritt von Claus Koßmann, der eigentlich ins Rennen um die Bürgermeisterwahl gehen wollte, wandte sich der Vorstand am Dienstag erstmals an die Öffentlichkeit.

"Diese Entscheidung hat uns zutiefst getroffen. Und nachvollziehen können wir sie nicht. Aber wir werden uns von diesem Rückschlag nicht beeinflussen lassen und uns weiterhin zum Wohl der Monheimer Bürger einsetzen. Sie haben Hoffnungen in uns gesetzt, und die werden wir auch erfüllen", sagte Volgmann. Was Koßmann zu seinem Schritt bewogen hat, waren offenbar unterschiedliche Auffassungen, wie ein Wahlkampf stattzufinden hat. "Externe Berater und Agenturen sind für uns kein Garant für einen Erfolg", so Volgmann. Koßmann sah das wohl anders. "Dass er aber deswegen zurücktritt . . ."

Das Thema Bürgermeisterkandidatur ist für den erst am 6.April aus der Taufe gehobenen Verein, der sich fernab jeder politischer Couleur für Monheims Belange einsetzen und keinesfalls als Partei angesehen werden will, damit allerdings noch nicht vom Tisch. "Wir werden das jetzt in Ruhe mit unseren Mitgliedern besprechen", sagte Volgmann. Eine Topanwärterin für den Posten wäre sicher Lilo Friedrich. Die ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete, die erst vor kurzem ihr Parteibuch abgab, ist in Monheim bekannt wie ein bunter Hund und beliebt gleichermaßen.

Doch Lilo Friedrich winkte zumindest am Dienstag ab. "Wir alle stehen noch zu sehr unter dem Eindruck des plötzlichen Rücktritts", sagte sie - ein kategorisches "Nein" gab es von ihr aber auch nicht. Dass die 60-Jährige nach ihrer Bundestagszeit durchaus Ambitionen auf kommunaler Ebene hegt, ist bekannt. Erst im Herbst vergangenen Jahres hatte sie - damals noch für die SPD - dies bewiesen, als sie mit Blick auf die Kommunalwahlen für einen Wahlbezirk angetreten, aber Petra Arendt-Karl unterlegen war.

Fest stehe allerdings, so Volgmann, dass man keinesfalls einen Kandidaten einer anderen Partei unterstützen werde. Genauso werde ganz klar daran festgehalten, möglichst viele, wenn nicht alle 20Monheimer Wahlkreise mit Ratskandidaten zu besetzen. "Allerdings hat der Rücktritt von Herrn Koßmann unsere Planungen ein wenig durcheinander gewirbelt. Wir werden uns jetzt personell ein wenig umstrukturieren müssen."

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