Neue Bereichlseiterin Kirsten Witt fördert Kultur für alle

Monheim. · Kirsten Witt ist Diplom-Kulturwissenschaftlerin und seit September bei der Stadt Monheim als Bereichsleiterin.

 Anfang September hat Kirsten Witt ihr Büro im Ulla-Hahn-Haus bezogen.

Anfang September hat Kirsten Witt ihr Büro im Ulla-Hahn-Haus bezogen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Oft genug hat Kirsten Witt beobachtet, dass Kulturschaffende oder Vermittler hart für die Unterstützung ihrer Projekte und Einrichtungen kämpfen müssen. „Das ist hier in Monheim ganz anders“, sagt die neue Bereichsleiterin Bildung und Kultur, die Anfang September ihr Büro im Ulla-Hahn-Haus bezogen hat. „In Monheim gehört die kulturelle Bildung aller zum Selbstverständnis der Stadt.“

Witt (49) ist Diplom-Kulturwissenschaftlerin und hat viele Jahre beim bundesweiten Dachverband für Kulturelle Bildung in Deutschland gearbeitet und dabei viele Einblicke in die Kulturarbeit anderer Städte gewonnen. In Monheim „schwebt“ sie nun quasi über den städtischen Einrichtungen wie Musik- und Kunstschule, Volkshochschule, Bibliothek und Ulla-Hahn-Haus.

Doch das Wort „Schweben“ mag die 49-Jährige in diesem Zusammenhang gar nicht. „Ich habe auch gewechselt, weil ich Kultur wieder vor Ort begleiten will“, sagt sie und sieht sich eher als Anwältin und Partnerin für die vielen engagierten Menschen in der Stadt, die Kultur nach vorne bringen wollen. „Es gibt viele gute Leute hier in der Stadt“, beschreibt sie erste Eindrücke. Und der Anspruch, allen Menschen die Teilhabe an Kultur zu ermöglichen, sei in vielen Bereichen präsent.

Wenn viele Monheimer sich zum Beispiel für das Projekt der Kunstwerkstatt begeistern und sich dafür fotografieren lassen, ist das für sie ein Zeichen, dass die Menschen an Kultur teilnehmen und stolz auf ihre Stadt sind, findet sie. Und daran will sie weiter arbeiten.

„Teilhabe heißt für mich, dass Menschen früh und ganz selbstverständlich Kultur kennenlernen und die dazugehörenden Orte zu ihren eigenen machen“, sagt sie. Da sei in Monheim durch die gute Zusammenarbeit mit den Kitas und Schulen schon viel geschehen. Erzieherinnen und Lehrerschaft sowie weitere Akteure will sie weiter für das Thema sensibilisieren. Ziel sei es, vor allem Kindern und jungen Menschen aufzuzeigen, dass es immer etwas gibt, das sie besonders gut können, damit sie motiviert und selbstbewusst genug sind, mitzugestalten.

Darüber hinaus will die neue Bereichsleiterin auch den begonnenen Prozess einer Dialog- und Diskussionskultur fortführen. „Es ist wichtig, dass sich Menschen im Umgang mit Kultur eigene Urteile bilden können“, sagt sie. Deshalb werde es künftig viele Begegnungen geben, die Anlass zu Diskussionen geben. „Niemand muss jedes Kunstwerk gut finden“, sagt sie mit Blick auf die Diskussion um den Geysir, „sollte seine Meinung aber formulieren können.“

Digitalisierung ist für Witt ebenfalls ein ganz großes Thema. „Sie verändert unsere Welt. Das ist nicht nur ein technologischer Wandel, sondern auch ein sozialer und kultureller.“ Dabei dürfe man nicht nur auf die technischen Möglichkeiten schauen, sondern sollte sie als veränderbar begreifen. „Wie kann ich digitale Angebote für mich nutzen und gestalten“, sind deshalb Fragen, denen sie mit ihren Einrichtungen nachgehen möchte. „Der Verbund der Volkshochschulen ist da schon auf einem guten Weg“, sagt Witt. „Menschen lernen digital anders, unterrichten sich auch gegenseitig.“ Da wären kurzfristige Programmangebote denkbar.

Vernetzung, interdisziplinäres Arbeiten, Kommunikation in alle Richtungen sind für Witt Voraussetzungen, um die kulturelle Teilhabe aller zu erreichen.

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