Monheim: Käsemäuse und Clowns ziehen durch Monnem

Hunderte jecke Pänz lassen sich von Regen und Wind nicht beirren. Die kleinen Tollitäten Michael und Mira werfen Süßes unters närrische Volk.

Monheim. "Ich bin superaufgeregt", gesteht Kinderprinz Michael, und Prinzessin Mira erklärt, warum: "Die ganzen Kinder am Straßenrand warten auf uns. Wir müssen das gut hinkriegen." Der Regen, der Wind - kein Thema bei den kleinen Tollitäten. "Zieht doch eure Umhänge an", sagt Susanne Vogel, die gemeinsam mit Inge Mohr den Monheimer Kinderzug organisiert.

Doch die kleinen Tollitäten haben schon ihre Ritterburg erklommen, sichten das Wurfmaterial: Süßes, kleine Stofftiere und Bälle. Immer mehr bunt verkleidete große und kleine Kinder strömen zur Biesenstraße, wo sich der Zug aufstellt. Fast 20Zugnummern - darüber freuen sich Susanne Vogel und Inge Mohr, dazu kommt das Garather Spielmannscoprs und das Fanfarencorps Monheim.

Zur Musik aus der Konserve lassen Sabrina(12), Pauline (12), Johanna (11) und Katharina (12) schon mal ihre Beine schmeißen. "Das hält warm und macht Laune", sagte Sabrina und zeigt ihre Beine. "Dreifachlagige Strumpfhosen", sagt sie, die gemeinsam mit Pauline und Johanna zu den Gründungsmitgliedern der Funkenkinder gehört.

Als Clowns hat sich die große Gruppe des Waldkindergartens verkleidet. "Prinzessin Annegret liebt Clowns, und da sie unser Sponsor ist, haben wir uns ihr zu Ehren als Clowns verkleidet", sagt die Leiterin des Kindergartens, Niska Schnabel.

Die Riesentruppe des Kindergartens von St. Gereon hat sich als Schlümpfe gewandet, die Gruppe des evangelischen Kindergottesdienst trägt unterschiedliche Kostüme. "Wie aus Gottes bunten Garten", sagt Pastor Falk Breuer, "jeder Jeck ist doch anders."

Als hätten sie das nasse Wetter geahnt, tragen die Lottenschüler gelbe Umhänge aus Rutschmatten aus dem Badezimmer. Die Matten haben zwar Löcher, sind aber wasserabweisend. "Wir sind die Käsemäuse", erklärt die sechsjährige Saskia. Sie mag zwar keinen Käse, aber das Kostüm findet sie richtig toll.

Lucas (10), Julian (7) und Simon (10) vom Monheimer Kinder- und Jugendchor tragen Kostüme ihres Musicals "Die Zauberharfe". "Am Wetter kann mannichts ändern", sagt Lucas.

14.11 Uhr. Der Startschuss fällt. Vornweg der Polizeiwagen, gefolgt vom Gromoka-Auto, besetzt mit Uwe Vogel und Frank Schröder. Der kleine Julian wird im Kindersportwagen von der Mutter geschoben. Der Knirps schläft, obwohl die Musik spielt und die Zuschauer am Straßenrand "Monnem, Helau" rufen.

Vorwitzig die beiden Ponys vom Monheimer Reiterverein RSV Puck und Fritzchen. Solveig Lier und Nadine Scholz führen die Ponys, die lustige Teufelshörnchen tragen. Sonst sind die Warmblüter Starlet und Möchtegern im Kinderzug mitgezogen. "Das ist zu gefährlich", sagt Nadine Scholz, "die Pferde können sich bei dem Wetter schnell einen Husten holen."

Der Kinderzug passiert das evangelische Altenheim Kirchstraße. Auch die Senioren trotzen dem Wetter und haben sich in Mäntel gehüllt. Das Heim ist wie der Zugweg mit Luftballons geschmückt. "Früher haben wir auch so schön Karneval gefeiert", sagt eine Seniorin und freut sich, dass ihr die Kinder Schokoriegel und Bonbons zustecken.

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