Monheim ist „gute“ Einkaufstadt

Die IHK Düsseldorf befragte 300 Passanten und 80 Einzelhändler. Positiv wurden die Atmosphäre und die Parksituation genannt.

Monheim ist „gute“ Einkaufstadt
Foto: Ralph Matzerath

Monheim. Die Stadt Monheim fährt jetzt die Ernte für die erfolgreiche Ansiedlung des Monheimer Tors und die umfängliche Umgestaltung von Rathausplatz und Krischer Straße ein. Bei der aktuellen Umfrage der IHK Düsseldorf bewerteten sowohl Kunden als auch Geschäftsleute den Einkaufsstandort Monheim mit „gut“. „Das ist eine ganze Note besser als vor fünf Jahren — ein Quantensprung“, urteilt Dr. Ulrich Hardt von der IHK-Zweigstelle Velbert. Immerhin 31 Prozent der 300 befragten Passanten gaben dem Standort die Note „sehr gut“, 2011 waren nur ein Prozent der Käufer so zufrieden gewesen.

Sowohl für die 80 persönlich befragten Geschäftsinhaber als auch für die Kunden haben sich vor allem Ladenöffnungszeiten, Atmosphäre und Parkplatzsituation in der Innenstadt positiv entwickelt.

Auch das Stadtfest wird als großer Pluspunkt empfunden. Einig sind sich Kaufleute wie Kunden allerdings bei den negativen Standortmerkmalen. Dabei wurden der Branchenmix, die Sicherheit und Sauberkeit als verbesserungswürdig genannt. Die insbesondere durch das Monheimer Tor verbesserte Parkplatzsituation hat sich vor allem auf die Mobilität der Kunden ausgewirkt. Deutlich gesteigert (von 16 auf 42 Prozent) hat sich der Anteil derer, die mit dem Pkw oder Motorrad zum Einkaufen fahren. Vor fünf Jahren machten sich noch 48 Prozent der Käufer auf Schusters Rappen auf den Weg, heute sind das nur noch 22 Prozent. „Dass heute die Leute nicht mehr zu 33 Prozent täglich einkaufen, sondern das Geschäftszentrum mehrheitlich nur noch zwei- bis dreimal wöchentlich anfahren, liegt auch daran, dass sie jetzt ihren Kofferraum vollpacken können“, sagt Hardt. Gestiegen ist auch der Anteil derer, die direkt von der Arbeitsstelle in die Innenstadt fahren.

Die Kunden halten sich jetzt länger in der Innenstadt auf, was sicherlich der schöneren Atmosphäre geschuldet ist. Sie geben auch mehr Geld aus, statt 27 Euro im Schnitt vor fünf Jahren nunmehr 33,62 Euro. Vermisst werden Textil- und Modeläden, Elektronik-Fachmarkt und Spielwarengeschäfte. In der Gunst der Kunden steht das Monheimer Tor besser da als das Rathauscenter, in dem sie — noch — das fehlende Lebensmittelgeschäft beklagen und eine Renovierung empfehlen. Die Händler schätzen am Wirtschaftsstandort Monheim vor allem die niedrige Gewerbesteuer, die Rheinnähe und die zentrale Lage. Als negativ bewerten sie das Sicherheitsempfinden und die fehlende Warenvielfalt — sie bemängeln insbesondere die hohe Konzentration von Apotheken, Friseur- und Gastronomiebetrieben.

Zumindest Gerald Altvater vom Vorstand des Vereins Treffpunkt Monheim kann sich indes nicht erklären, woher diese dominante Position des Sicherheitsaspektes kommt. „Es ist jetzt einfach so, dass andere Bereiche, wie die Heinestraße, gegenüber der neugestalteten Krischerstraße sehr abfallen. Und wenn man dort auch noch allein unterwegs ist, fühlt man sich nicht so wohl“, unternimmt Bürgermeister Daniel Zimmermann einen Erklärungsversuch. Er hofft, dass sich das geplante Mo.Ki-Zentrum als Frequenzbringer erweisen wird. Auch auf den Ernst-Reuter-Platz werde man nach der Schlägerei ein Auge haben. Die Stadt werde außerdem ihr Ankaufsprogramm fortsetzen und dort weitere Geschäftsräume erwerben, um Einfluss auf den Ladenbesatz zu nehmen.

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