Monheim: Gymnasium ist voll im Takt

Das OHG zeigte sich von seiner musikalischen Seite. Zwei Premieren und eine Generalprobe waren zu erleben. Am Sonntag reist das Schulorchester sogar nach Israel.

Monheim. Künstler gelten als abergläubisch. Eine Theaterweisheit besagt, eine Premiere könne nur dann furios sein, wenn bei der Generalprobe etwas schief geht. Nach dieser Logik wird die Konzertreise des Schulorchesters vom Otto-Hahn-Gymnasium nach Israel eine grandiose Sache. Denn der Auftritt in der Aula am Berliner Ring war eine viel beklatschte Aufführung - mit kleinen Schnitzern. "Mächtig aufgeregt" - versichern die Schüler - sind sie vor ihrer großen Fahrt nach Tirat Carmel und Haifa, "voller Spannung" und natürlich Vorfreude.

Seit Monaten proben die Nachwuchsmusiker mit Feuereifer. Und beim Schulkonzert war ihr dreiviertelstündiges Repertoire strahlender Mittelpunkt.

"Wir sind nicht nur ein örtliches Orchester, sondern international ambitioniert", witzelte Schulleiter Hagen Bastian mit Blick auf den Israel-Ausflug, ehe er an Oliver Drechsel abgab. Der hatte an diesem Abend die Orchester- und Gesamtleitung und moderierte zudem das vielfältige Programm.

Mit der passagenweise schleppend intonierten Prelude zu "Te deum", Fernsehguckern als Eurovisionshymne bekannt, eröffnete das Schulorchester seinen musikalischen Reigen.

"Querflöten sind in unserem Orchester ein beliebtes Instrument", verwies Oliver Drechsel auf gleich fünf Flötenspieler. Sabrina Körsgen zeigte bei ihrer Solonummer von "I feel pretty" aus Leonard Bernsteins "West Side Story", wie begabt sie ist. David Ranftler bewies mit seiner Interpretation von Anton Dvoraks "Humoreske" Sinn für Komik. Z

usammen mit den Orchesterkollegen präsentierten sie Tschaikowskys "Tanz des Pfeifers" aus der "Nussknacker-Suite". Beim "Raschen Galopp" (Jacques Offenbach) oder dem Medley aus "Fiddler on the Roof" (Jerry Bock) zeigten die beiden konzentriert, wie virtuos sie sind - trotz manchmal verpatzter Einsätze und nicht ganz getroffener Noten.

Doch das Schulkonzert vom Dienstagabend diente den Israel-Reisenden nicht nur als öffentliche Generalprobe, für die sie von den im Publikum sitzenden Freunden und Verwandten mächtigen Applaus einheimsten. Es gab darüber hinaus zwei Premieren.

Einerseits gab die neu formierte Big Band - seit diesem Frühling existiert die Formation unter der Leitung Christian Kilburgs - Klangproben. Zwar kam bei dem ewigen Gassenhauer "Tequila" der berühmte Ausruf etwas zaghaft und war mehr ein zartes Wispern als rausgejubelter Schrei, ansonsten machten diese Jungmusiker Lust auf mehr.

Die andere Premiere war eine Uraufführung. Der umtriebige Oliver Drechsel hat nämlich ein Musical ("Eisberg") komponiert, das Ende März nächsten Jahres erstmals aufgeführt wird.

Der Erprobungsstufenchor schmetterte daraus nun bereits "Graffiti Wall" und die Zeile "Let’s paint the Town" blieb manchem Zuhörer klangvoll im Ohr. "Natürlich haben wir für Israel eine Zugabe vorbereitet", erklärte Oliver Drechsel, nachdem die letzten Töne des popcornleichten "Small-World-Medleys" verklungen waren.

Den würdigen Abschluss bildete Filmmusik aus "Star Wars". Einhellig war sich das Publikum einig, dass die Israelis sich auf klangvolle Konzerte freuen dürfen.

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