Soziokulturelles Zentrum in Monheim 2,5 Millionen Euro für Fachwerkhaus

Monheim. · Der Entwurf von Bernhard Mensen zum Sojus-Umbau passierte den Fachausschuss einstimmig. Kritik gab es nur zum Wellblechdach.

 Im Fachwerkhaus sollen die Sojus-Verwaltung und ein Veranstaltungsraum untergebracht werden.

Im Fachwerkhaus sollen die Sojus-Verwaltung und ein Veranstaltungsraum untergebracht werden.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Der einst für Umbau und Erweiterung des Sojus 7 veranschlagte Budgetrahmen von 11,55 Millionen wird auf 13,5 Millionen Euro erweitert. Grund ist der jetzt vom Architekturbüro Mensen & Zora (Münster) entwickelte Umbauentwurf für das Fachwerkhaus, für das bisher eine lediglich „rudimentäre Planung“ vorgelegen hatte. Während dafür auch ursprünglich nur 500 000 Euro angesetzt waren, soll der Umbau des Gebäudes aus dem Jahre 1787 jetzt mit 2,5 Millionen Euro zu Buche schlagen.

Der erste Entwurf hatte, um im Obergeschoss (lichte Höhe: 1,90 Meter) mehr Raumhöhe zu gewinnen, die Geschossdecke nach oben verschoben und dadurch den von Bernhard Mensen als „bestes Bauteil“ erachteten Manufakturdachstuhl „brutal zerschnitten“. Um die einst von Fachleuten erstellten und noch gut erhaltenen Giebel, den Gewölbekeller und den Dachstuhl zu erhalten, wurden bereits die Innenwände und die Decke über dem Erdgeschoss entfernt. Der Innenraum, so die Planung, soll durch eine Konstruktion aus und Stahlwinkeln und verglasten Elementen ersetzt werden, so dass hier ein großer transparenter Raum entstehen kann. Um den „sehr sehenswerten“ Dachstuhl sichtbar zu machen, soll hier ein großer offener Raum geschaffen werden. Das laut baugeschichtlichem Gutachten in Heimarbeit aus minderwertigem Nadelholz hergestellte Fachwerk, das für den schlechten Gesamtzustand der Außenwände verantwortlich ist, muss saniert werden.

Ursprünglich sollte die Krautfabrik als Identifikationsgegenstand unbedingt erhalten werden. Jetzt sind von ihr nur noch die Klinkerwand nach Norden und der Gebäudeteil mit der Kappendecke geblieben. Ein Großteil fiel der Baugrube für die Bluebox zum Opfer. Der Fabrikneubau soll den bisherigen Konturen des Gebäudes folgen. Um jedoch eine harmonische Höhenlinie zwischen allen drei Gebäuden des Sojus-Ensembles zu erhalten, wird es um 1,50 Meter höher gebaut. Außerdem hat Mensen vorgeschlagen, den ursprünglich an der Giebelseite geplanten „Paradiesgarten“ in die Gebäudemitte zu verlegen. Er kann so als Bindeglied zwischen den drei Gebäuden fungieren, die nunmehr alle barrierefrei miteinander verbunden sein werden.

Im Kulturausschuss verteidigte Ingo Elsner (Peto) den Abbruch der Krautfabrik. „Sie konnte nicht erhalten werden, weil es kein Fundament zum Unterfangen gab.“ Alle Umbaupläne seien mit dem Sojus-Team abgesprochen. Es seien alle Wünsche berücksichtigt. Dass die Krautfabrik künftig ein Wellblechdach ohne Rinne erhalten soll, so dass das Regenwasser über die Traufe in Rigolen abgeleitet wird, fand Michael Nagy (CDU) „nicht nachhaltig und nicht so attraktiv“. „Wir machen nichts, was nicht mindestens eine Generation funktioniert“, so Mensen. Im Bauausschuss musste Mensen die Entscheidung für Zinkblech neuerlich verteidigen. „Das Material vermittelt zwischen Alt und Neu, dem alten Fachwerkmauerwerk und dem Sichtbeton der Bluebox.“ In beiden Ausschüssen fiel der Baubeschluss einstimmig.

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