Monheim Erster Autokino-Gottesdienst beginnt mit fröhlichem Gesang

Monheim. · Die evangelische Kirchengemeinde Monheim hat zum ersten Mal einen kontaktarmen Gottesdienst für Gläubige abgehalten, die im Auto vorfahren. Thema war Kantate: Singet.

 Die Priester predigten zum ersten Mal im Autokino in Monheim. Das Programm kam gut bei den Zuschauern an.

Die Priester predigten zum ersten Mal im Autokino in Monheim. Das Programm kam gut bei den Zuschauern an.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Aus dem Autoradio schallt Kirchenglockengeläut. Zu sehen sind sie auf einer großen Leinwand. Ein unüblicher Anblick in dem Gewerbegebiet von Monheim. Die Kulturwerke organisieren momentan verschiedene Drive-in-Veranstaltungen in der Umgebung. Ein Austragungsort ist der Platz neben der Kulturraffinerie 714, auf dem auch der Gottesdienst stattfindet.

„Es ist eine Premiere für uns“. Mit diesen Worten eröffnet die Hitdorfer Pfarrerin Tanja Kraski die Messe vor den mehr als 100 eingetroffenen Teilnehmern. Mit 49 Autos ist es der erste Autokino-Gottesdienst in Monheim. Zusammen mit Pfarrer Malte Würzbach aus Baumberg erklären sie der Gemeinde das heutige Messe-Thema. Es sei der „Sonntag Kantate“ und somit einer der Sonntage zwischen Ostern und Pfingsten, so Würzbach. Kantate komme aus dem lateinischen und bedeute „Singet“. Das Thema sei also der Lobgesang zu Gott.

Diesmal sei dies aber anders als gewohnt, sagt Kraski. Für die Besucher des Gottesdienstes wird nämlich das eigene Auto zum Kirchensaal. Die Gebete und der Gesang der evangelischen Geistlichen, die von Gisela Schmelz am Klavierflügel begleitet werden, ertönen aus dem Radio der Autos.

Die Texte werden passend
auf die Leinwand projiziert

Dabei darf natürlich mitgesungen und gebetet werden, allerdings hört man nur sich selbst und die weiteren Insassen neben den Akteuren auf der Bühne. Die Texte werden auf die Leinwand projiziert. Dies würde aber nichts an der Botschaft ändern, ermutigt die Pfarrerin. Gott schenke seine Gegenwart dort, wo er gelobt werden würde. Die situationsbedingte Form dieses Gottesdienstes hätte Vor- und Nachteile, sagen Kraski und Würzbach. Der fehlende Dialog zwischen der Gemeinde und der Pfarrerin und dem Pfarrer durch die geschlossenen Pkws sei etwas merkwürdig. Dafür könne man mit der großen Leinwand Messe-Inhalte visuell besser darstellen. Die Inhalte würden im Vergleich mit normalen Gottesdiensten in Kirchen gleich bleiben.

Rund 40 Minuten lang wird Gott mit fröhlichem Gesang und Gebeten lobgepreist. Neben den lockeren Liedern ist die Predigt fantasievoll gehalten. In Form von Lichthupen und kräftigem Applaus äußert die Gemeinde ihre Zustimmung für das ­Projekt.

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