Monheim Bunt und fröhlich ist das Stadtfest

Monheim. · Angebote für jung und alt begeistern das Publikum beim Monheimer Stadtfest.

 Auch die kleine Zelan bemalte eine Plexiglasscheibe am Stand der Kunstschule. Bei dem Stadtfest gab es zahlreiche Angebote, aber auch Musik und Tanz kamen nicht zu kurz.

Auch die kleine Zelan bemalte eine Plexiglasscheibe am Stand der Kunstschule. Bei dem Stadtfest gab es zahlreiche Angebote, aber auch Musik und Tanz kamen nicht zu kurz.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Ausbeute der drei Damen kann sich sehen lassen: ein prächtiges Schaufelgeweih für die Tochter, ein Ölgemälde mit Wildrudel für die Oma und ein Fantasiebild mit Ritter und Jungfrau sowie ein dicker Band mit Götter- und Heldensagen für die Tochter. Nicht zu vergessen ein Stoffreh für den Hund. „Die Jagdlust ist mit uns durchgegangen“, sagt Christina Hoffmann aus Langenfeld. „Kein Wunder“, sagt ihre Mutter Irmgard Friedrich, „einen so tollen Trödelmarkt gibt es bei uns in Langenfeld nicht.“

Der legendäre Gänselieselmarkt in der Monheimer Altstadt krönte das dreitägige Stadtfest. 1500 Quadratmeter Ausstellungsfläche rund um die Turmstraße waren restlos ausverkauft. Selbst Garagen- und Innenhöfe wurden für den besonderen Anlass geöffnet. Händler Dieter hatte nicht nur zwei Uralt-Heizkissen aus den 1950ern im Angebot – die er ein bisschen makaber „Witwenmacher“ nennt, „denn unter Strom setzen sollte man sie nicht mehr“, warnt er. Er präsentiert auch einen „flämischen Kronleuchter aus den 1960ern“ und zwei alte Oberlichtergriffe von 1920 – „wenn jemand ein altes Haus stilecht renovieren will“, sagt er.

Um 15 Uhr war am Samstag das lukullische Angebot der Maatplatzjecke schon komplett ausverkauft. „Wir hatten 30 Kuchen“, sagt Kassiererin Monika Griesbach. Am Stand auf der Turmstraße war schon um 5.30 Uhr am Samstag Start. „Da gab es den ersten frischen Kaffee. Um 6 Uhr die ersten Brötchen, und um 10 Uhr wurde das erste Fass angestochen, eine viertel Stunde später der Grill angeworfen.“ Die ersten, die das Angebot nutzten, waren die Händler selbst. Zum 25. Mal, schätzt Griesbach, sei ihr Verein beim Stadtfest dabei. „Es ist so schön, hier einen Stand zu haben. Man trifft Bekannte. Und schließlich sind wir ein Traditionsverein und gehören einfach dazu“, so Griesbach, die zu den Gründungsmitgliedern des Karnevalsvereins gehört.

Monheim war beim Stadtfest
drei Tage im Ausnahmezustand

An diesem Wochenende war Monheim im Ausnahmezustand, und zwar im positiven Sinne. Am Freitag startete das Fest mit dem Gänseliesellauf. Vereine, Verbände, Institutionen, Firmen und Dienstleister waren ins bunte Geschehen eingebunden mit ihren Aktionen und Ständen. Alle Grundschulen und 15 Kindertagesstätten hatten im Vorfeld mit der Kunstschule Plexiglas-Scheiben bemalt. 1600 Scheiben an der Zahl, die ansprechend auf der Krischerstraße präsentiert wurden. 20 Künstler hatten mit den Kindern gemalt und machten auch am Samstag am Stand der Kunstschule mit den Kindern vor Ort weiter. Die fünfjährige Zelan Kazankaya, die mit buntem Gesichtchen vom Kinderschminken gekommen war, versucht sich gerade an kleinen Mobiles. „Die Kinder nehmen ihren Werke nach dem Fest mit nach Hause. Wir gestalten die Materialien so, dass man sie gerne zu Hause aufhängt“, sagt Katharina Braun, Leiterin der Kunstschule.

Einmal mehr zeigt das Geschehen in der Monheimer Innenstadt, dass Zugewanderte vieler Nationen und Kulturen zum Stadtbild dazu gehören. Sie haben nicht nur ebenfalls ihre Keller und Dachböden geräumt und trödeln begeistert mit, sondern sie locken auch mit sehr appetitlichen Buffets und den Köstlichkeiten ihrer Heimat. Und auch die Musikschüler und -lehrer bestreiten ihre Auftritte nicht nur mit Blues, Jazz und Pop, sondern auch mit toll gespielten orientalischen Klängen, während die Zuhörer sich entspannt auf den Sitzkissen vor der Bühne mitnehmen lassen auf die musikalische Reise.

Spielerische Angebote und Walking-Acts begeistern Kinder

Begeistert drängen sich alle Kinder um begehbare Wasserballons, einen Pool-Scooter mit Schlauchbooten, an der Goldwaschanlage, machen Riesenseifenblasen, versuchen sich auf einem bockigen rosa Einhorn als Rodeo-Reiter und mehr. Zwischendurch werden Groß und Klein von Micha dem Baum auf Stelzen umarmt und von der dazugehörigen Elfe umtanzt.

Die Partynacht am Samstag dauerte bis in die frühen Morgenstunden. Da mussten die Anlieger ein Auge zudrücken – es ist ja nicht immer Stadtfest.

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