Monheim Karnevalssession 2021/22 Gromoka sagt Sitzungen ab

Monheim/Langenfeld · Klare Ansagen gefordert: Langenfelder Karnevalisten schicken offenen Brief an Ministerpräsidenten.

 Solche Bilder wird es Ende Januar wieder nicht geben: Die Gromoka hat auch die Damensitzung in Monheim abgesagt.

Solche Bilder wird es Ende Januar wieder nicht geben: Die Gromoka hat auch die Damensitzung in Monheim abgesagt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

(elm/dh) Nach reiflicher Überlegung hat sich nun auch der Vorstand der Gromoka dazu durchgerungen, alle Indoor-Veranstaltungen abzusagen. Das betrifft die geplante Prunksitzung, die Damensitzung, die Herrensitzung und die Zeltveranstaltung „Monnem-Helau“. Angesichts der Unwägbarkeiten der pandemischen Lage und der Hinweise der Landesregierung sowie der Verabredung mit einigen Karnevalsverbänden, dass die Vereine „freiwillig“ ihre Veranstaltungen absagen sollen, stünde jeder Karnevalsverein, der seine Veranstaltungen dennoch durchzieht, vor unverantwortbaren wirtschaftlichen Risiken. Der Vorstand hoffe daher, dass die Landesregierung und der Bund ihr an die Karnevalisten, Künstler und Vereine gegebenes Wort, die dadurch verursachten wirtschaftlichen Folgen auszugleichen, einhält. Wenn nicht, würden die künftigen Winter „sehr dunkel und trist“, schreibt Sitzungspräsident Moritz Peters.

Dennoch überlegt der Vorstand derzeit, welche jecken Aktivitäten in der kommenden Session verantwortbar umgesetzt werden können. Er plane weiter an Open-Air-Veranstaltungen, Karnevalszügen im Freien, gegebenenfalls unter besonderen Bedingungen. So halte die Gromoka an ihren Karnevalszügen, etwa dem Rosenmontagszug, fest. Das gelte auch für die Open-Air-Veranstaltung an Altweiber in der Altstadt, so Peters. Hierzu werde der Vorstand Gespräche führen und, wenn die Dinge spruchreif seien, die Öffentlichkeit informieren. Auch das Prinzenpaar stehe für Termine zur Verfügung.

Die Gromoka fühle sich hierbei auch den Gruppen gegenüber in der Pflicht, die seit zwei Jahren meist online und unter schwierigsten Bedingungen für Ihre Auftritte trainierten und sich fürs Brauchtum und den Monnemer Fastelovend einsetzten. Sie sollen eine Bühne erhalten, so Peters. Der Vorstand erbittet noch etwas Geduld, was insbesondere den Umgang mit bereits getätigten Kartenkäufen angeht.

In seiner Pressemitteilung appelliert der Vorstand nochmals an die Politik, geeignete Rahmenbedingungen für das Brauchtum zu schaffen. „Natürlich gibt es wichtigere Dinge als Karneval. Aber Karneval ist ..der Zement für die Basis, auf der unsere Gesellschaft steht. Da wo Menschen unabhängig von sozialer Herkunft, Einkommen, politischer Orientierung miteinander Freude erleben, wird gesellschaftliche Gemeinschaft und Zusammenhalt erleb- und fühlbar.“

Die Karnevalisten fordern klare Entscheidungen vom Land NRW

In einem offenen Brief an den Ministerpräsidenten fordern die Langenfelder Karnevalisten die Absage aller Indoor-Veranstaltungen bis Ende Februar. Die bisherigen Vereinbarungen mit Verbandsvertretern des Karnevals „gehen an der Lebenswirklichkeit der allermeisten Vereine komplett vorbei.“ Wie könne man erwarten, dass Vereine „freiwillig“ Veranstaltungen, die mit erheblichen finanziellen Verpflichtungen verbunden seien, absagen, ohne eine verlässliche Gegenfinanzierung zu erhalten? „Warum werden ehrenamtlich geführte gemeinnützige Vereine gezwungen, Fördermittel in bisher unbekannter Höhe zu beantragen, um diese dann, in voller Höhe, an professionell geführte Künstleragenturen weiterzuleiten, obwohl diese, bei Absage der Karnevalsveranstaltungen durch die Landesregierung, Fördermittel hätten eigenständig beantragen können?“ Die Vereine benötigten keine weiteren Steine, „die uns von der Politik, aus Angst vor der Verantwortung, und von Bürokraten bis zum Ende der Pandemie in den Weg gelegt werden.“

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