Monheim: Der Traum vom offenen Mack-Haus ist geplatzt

Versuche, die Kunst im Innern des Gebäudes für alle erlebbar zu machen, sind gescheitert. Aus finanziellen Gründen kapituliert Bürgermeister Thomas Dünchheim.

Monheim. Besonders in Zeiten knapper Kassen haben Träume Konjunktur - kann damit doch der ernüchternden Wirklichkeit ein Schnäppchen geschlagen werden. Kurzfristig hat das auch funktioniert in Sachen Mack-Pyramide. Das futuristische Bauwerk an der Opladener Straße wurde nämlich von dem bedeutenden Künstler Heinz Mack Ende der 80er-Jahre mitgestaltet.

Und wer das Innere des Hauses betritt, der steigt ein in eine andere Welt, in der lichtdurchflutete Räume und Wasserspiele zu sehen sind. "So etwas Tolles muss öffentlich zugänglich sein", forderte Bürgermeister Thomas Dünchheim. Nun ist der Traum geplatzt.

"Zu vermieten oder zu verkaufen" ist auf einem Schild auf der Pyramide zu lesen. Dabei gab es ursprünglich ganz andere Ideen. Zunächst konnte sich Dünchheim vorstellen, die städtische Stromtochter Mega dort unterzubringen.

Dann wäre die Kunst im Innern tatsächlich öffentlich zugänglich gewesen beim Gang zum Kunden-Center. Daraus wurde nichts. Die Mega wird nun in ein Gebäude im Rheinpark konzentriert, in dem auch die private Fachhochschule ihren Betrieb aufnehmen wird.

Ein weiterer Kandidat für die Pyramide war die Musikschule. Mit Sicherheit würde Kreativität in solchen Räumen noch einmal beflügelt werden. Aber auch daraus wurde nichts. Letztlich scheiterte es am Geld. Die Stadt hat keines - der Besitzer will welches haben. Auf WZ-Anfrage beim beauftragten Immobilienunternehmen wird die stolze Verkaufssumme von 1,6 Millionen Euro genannt.

"Was soll ich machen? Wir haben das Geld nicht. Mir fällt auch keine Möglichkeit mehr ein. Allein der Umbau für die Mega hätte 1,4 Millionen Euro gekostet", ist Bürgermeister Dünchheim ernüchtert. Dabei ist er ein absoluter Fan der Mack-Pyramide.

Bleibt abzuwarten, wer in das Gebäude einzieht. Es steht schon seit längerer Zeit leer. Gebaut wurde es 1989. Die Firma Skarabäus Arzneimittel mit Hang zur Esoterik war die erste Mieterin.

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