Geysir Monheim Monheimer Landwirt baut Alternativgeysir am Rheinufer

Monheim. · Robert Bossmann wirbt für Wasserspiele an anderem Standort.

 Robert Bossmann (r.) zaubert mit seiner Bewässerungspumpe eine Fontäne. Sein favorisierter Standort für einen Geysir ist am Rhein. 

Robert Bossmann (r.) zaubert mit seiner Bewässerungspumpe eine Fontäne. Sein favorisierter Standort für einen Geysir ist am Rhein. 

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Die Fontäne ist nicht zu übersehen. Etwa 30 Meter hoch schießt sie am Rheinufer in den Himmel. Passanten bleiben stehen, staunen neugierig. „Das ist genau die richtige Stelle für eine Fontäne“, findet Hans Schnitzler, der den Bogen zur Marienkapelle spannt, deren Förderverein er vorsitzt. Das passe zur Gegenströmung des Rheins in Höhe der Kapelle. Er sieht darin eine naturnahe Alternative zum Geysir. Der Monheimer Landwirt Robert Bossmann hat eine kleine Aktion gestartet, um zu zeigen, dass es aus seiner Sicht bessere Standorte für ein Wasserspiel gibt. „Ich finde den Geysir toll. Aber nicht den Standort. Da passt besser ein Brunnen hin“, sagt er. Und es gebe preiswertere Alternativen – wie er mit seiner Bewässerungspumpe zeigen möchte.

Christa Steinbüchel (Lions-Club) ist mit ihrer Enkelin Charlotte da. „Ich finde die Idee des Geysirs super“, sagt sie. „Aber nicht im Kreisel und nicht mit den Höhenbeschränkungen.“ Das konterkariere die Idee des Künstlers Thomas Stricker. Eine Fontäne am Rhein, die eher zufällig sprudele, fände sie originiell. Joachim Krenz befürchtet am Geysir-Kreisel Staus, wenn die Ampel rot zeigt und fürchtet auch, dass je nach Windrichtung, das Wasser in die Wohnungen des Rheinkiesels weht. Ähnlich argumentiert Cornelia Bender. Ein solches Kunstwerk dürfe den Verkehr nicht behindern, sondern soll Radler und Fußgänger erfreuen. Bossmann hat mit seiner Aktion ordentlich Wasser auf die Mühlen derjenigen gepumpt, die gegen das Kunstwerk im Kreisel sind.

Die Vorarbeiten für den Bau
des Geysirs haben begonnen

Der umstrittene Geysir des Schweizer Künstlers Thomas Stricker (Wohnhaft in Düsseldorf) bleibt umstritten – zum einen wegen der hohen Kosten (415 000 Euro), zum anderen wegen der Absurdität, einen noch neuen Kreisel dafür mit Ampeln auszurüsten. Der Bund der Steuerzahler hat das Projekt ins Schwarzbuch aufgenommen.

Aktuell wird der Boden vor der alten Shell-Verwaltung nach Bomben untersucht, sagt Andreas Apsel, Leiter des Monheimer Tiefbauamtes, der federführend in die technische Umsetzung des Kunstwerks eingebunden ist. Denn sehen wird man im Kreisverkehr keine Technik, sondern Nebel und eine Fontäne, die in noch nicht benannten Abständen in eine nicht benannte Höhe sprüht. Dieses Geheimnis will Bürgermeister Daniel Zimmermann Mitte März selbst lüften.

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