Monheim Baumberger dürfen mitreden

Monheim. · Der Antrag der CDU, eine zweite Variante ausarbeiten zu lassen, wurde von FDP und SPD unterstützt, scheiterte aber an der Peto-Mehrheit.

 So könnte der Neubau in Baumberg aussehen.

So könnte der Neubau in Baumberg aussehen.

Foto: Stark Architekten

Sollen die Baumberger an der Entscheidung über die architektonische Gestaltung des neuen Feuerwehr-Gerätehauses zwischen Thomas- und Kreuzstraße, also an einem Ort „mit großem Identifikationspotenzial“, beteiligt werden? Müsste die Verwaltung dafür zwangsläufig mehrere Entwurfsvarianten vorlegen? Um diese Fragen drehte sich die Diskussion in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses.

Die Stadtspitze favorisiert die sogenannte Variante eins des Architekturbüros Stark Architekten, das sich „durch eine zeitgemäße Architektursprache hinsichtlich Kubatur und Material bewusst von der umgebenden Wohnbebauung absetzt“. Bürgermeister Daniel Zimmermann bekannte sich als Fan dieser modernen Architektur. „Man darf dem Gebäude ansehen, dass es aus dem 21. Jahrhundert ist.“

Mit der zweiten Variante habe der Architekt den misslungenen Versuch unternommen, das Gebäude mittels kleinteiliger Satteldächer in die Umgebungsbebauung anzupassen, „es muss aber nicht so tun, als wäre es ein Reihenhaus“, findet Zimmermann. Damit entfällt für ihn die Frage nach weiteren Varianten. „Was Besseres kriegen wir nicht.“ Deshalb verfolge er für diese Sitzung schlicht das Ziel, ein Okay für die Weiterverfolgung der Planung auf dieser Grundlage zu erhalten.

Erhebliche Kritik äußerte die CDU, die das Unbehagen etlicher Bürger in die Sitzung trug: „Diese Variante fügt sich nicht ins Ortsbild ein“, sagte Markus Gronauer. Auch wenn die Höhe des Feuerwehr-Neubaus unter der Firsthöhe der Nachbargebäude liege, wie Zimmermann betonte, werde es insgesamt sehr massiv wirken. „Der Platz Ecke Kreuzstraße mit Baum und Brunnen wird dann nicht mehr so attraktiv sein“, beklagte Michael Nagy (CDU). Gronauer regte an, das von der Stadt hinzugekaufte Grundstück, von dem bisher nur der Gartenteil einbezogen worden war, komplett zu nutzen und das Wohnhaus Thomasstraße 12 abzureißen. Er wies damit den Vorwurf von Lisa Pientak (Peto) zurück, die CDU habe „selber keine Idee, wie eine weitere Variante aussehen könnte“.

Entwurf muss noch mit der Feuerwehr abgestimmt werden

Bürgermeister Zimmermann wiederum bezeichnete diesen Vorstoß als „unredlich“, weil er den Bürgern den Eindruck vermittele, man könne eine Fahrzeughalle mit 20 Meter Breite und sechs Meter Höhe mit einer „lieblichen Architektur“ verpacken, dass sie optisch gar nicht mehr auffalle. Er betonte, dass es sich bei dem Entwurf nur um eine Ideenskizze handele, die noch gar nicht mit der Feuerwehr abgestimmt sei. Ungeklärt etwa seien Fragen, die den einseitigen oder beidseitigen Zugang der Halle betreffen.

Er stimmte am Ende der Forderung der CDU zu, mit einer abgestimmten Variante eins in eine Bürgerbeteiligung zu gehen – und fiel damit der Peto-Fraktionsvorsitzenden in den Rücken, die dies zuvor mit dem Hinweis abgelehnt hatte, man sollte so „ehrlich“ sein, dass man den Bürgern gar keine Alternativen bieten könne. Sie stimmte schließlich diesem „Kompromiss“ zu. So blieben den Bürgern ja eventuell noch Gestaltungsoptionen bezüglich der Fassade. Zuvor hatte Ingo Elsner (Peto) noch sein Expertenwissen als Alt-Baumberger in die Waagschale geworfen und sich erfreut gezeigt, dass das neue Gebäude jedenfalls richtig nach Feuerwehr aussehen werde.

Der Änderungsantrag der CDU, eine zweite Variante ausarbeiten zu lassen, wurde zwar von FDP und SPD unterstützt, scheiterte aber an der Peto-Mehrheit. Manfred Poell (Grüne) hatte den „klaren Kontrast“ gelobt, den die erste Variante zur Umgebungsbebauung bilde.

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