Monheim: Bürgermeisteramt - Claus Koßmann wirft hin

Die Wählergemeinschaft Menschen für Monheim hat keinen Kandidaten mehr. Er hat frustriert aufgegeben. Nun ist unklar, ob der Verein überhaupt noch für den Stadtrat kandidiert.

Monheim. "So ein Mist. Der haut in den Sack", ist Donnerstag aus Reihen der Wählergemeinshaft Menschen für Monheim" durchgesickert. Der - das ist Bürgermeisterkandidat Claus Koßmann. Stimmt das etwa?

Der Vorsitzende des gerade erst Anfang April gegründeten Vereins, Ralf Volgmann, will am Nachmittag keine Stellungnahme abgeben. Seine Stellvertreterin Lilo Friedrich, ehemalige Bundestagsabgeordnete und Ex-SPD-Mitglied, bestätigt schließlich am Abend: "Ja, das ist richtig. Mehr weiß ich auch noch nicht. Wir werden uns heute noch zu einer Vorstandssitzung treffen."

Friedrich weiß auch noch nicht, ob die Wählergemeinschaft jetzt einen neuen Bürgermeisterkandidaten aufstellt. Entsprechend will sie auch nicht über die mögliche Option sprechen, dass sie selbst in die Bresche springt.

Unklar war Donnerstagabend auch noch, ob der Verein Menschen für Monheim nun überhaupt noch für Ratsmandate kandidieren wird. Dabei ist die bunt gemischte Truppe angetreten, um Monheims politische Landschaft auf den Kopf zu stellen. Jetzt wankt das ganze Konstrukt.

"Die Vorstellungen eines erfolgreichen Wahlkampfs zwischen der Wählergemeinschaft und mir sind zu verschieden. Das bringt nichts. Da steige ich lieber früh als zu spät aus. Letztlich geht es auch um Menschen, die mich unterstützen.

Die möchte ich nicht in einigen Monaten vor den Kopf stoßen. Mit dieser Konstellation hat der Bürgermeisterwahlkampf keine Aussicht auf Erfolg", sagt ein enttäuschter Claus Koßmann.

Für den Diplom-Verwaltungswirt geht damit auch ein Traum zu Ende: freies Gestalten als Bürgermeister ohne parteipolitische Fesseln. Der Inhaber einer Personalberatung in Hilden will in keiner anderen Stadt antreten. "Das war es erst einmal. Der Wählergemeinschaft in Monheim wünsche ich alles Gute."

Die bislang sechs anderen Bürgermeisterkandidaten werden mit Sicherheit erleichtert sein. Denn Koßmann war im Rennen ums höchste Amt der Stadt kein Leichtgewicht. Im Monheimer Rathaus war er einst Abteilungsleiter im Sozialamt. Dann ging er als Beigeordneter nach Kürten, kann auf dortige acht Jahre in der Verwaltungsspitze verweisen.

Doch es könnten schon bald wieder sieben Anwärter fürs höchste städtische Amt sein. Denn nun ist auch bei der Linkspartei die Diskussion über einen eigenen Kandidaten entbrannt.

Die Entscheidung fällt wahrscheinlich nächste Woche. Linkspartei-Initiator Werner Köhl hält zwar nichts von der Idee, würde aber eine Mehrheitsentscheidung voll unterstützen.

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