Monheim Marina-Pläne spalten Bürger

Monheim. · Vor gut drei Wochen hat die Stadtverwaltung die Mitdenken-Plattform zur Anlage einer Marina im Greisbachsee eröffnet. Dort diskutieren Bürger kontrovers. Am kommenden Dienstag schließt das Forum.

 Diese Luftaufnahme zeigt den Greisbachsee in Monheim mit Blick auf Baumberg und den Rhein.

Diese Luftaufnahme zeigt den Greisbachsee in Monheim mit Blick auf Baumberg und den Rhein.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Wenn am Mittwoch der Rat tagt, geht es noch einmal um das Thema Marina im Greisbachsee. Während die Peto-Mehrheit das visionäre Projekt mit Rheinzugang, Schleuse und Brücke beschlossen hat, haben die Oppositionsparteien heftige Kritik geübt und sich für eine kleinere Lösung stark gemacht, die vor allem den Freizeitwert für die Monheimer im Blick hat. Doch was sagen die Bürger? Auf der Mitdenken-Plattform der Stadt Monheim gibt es schon jede Menge Kommentare.

„Häfen sind von jeher ein starker Anziehungspunkt. In jeder Stadt. Verbunden mit einer entsprechenden Uferpromenade, Gastronomie, und einem Freizeitangebot ist es ein starker Magnet“, findet User Monheimer(-in) 430.

Markus Stenzel sagt: „Ein Hafen mit Zugänglichkeit zum Rhein ist genau das, was uns hier noch fehlt. Jeder Sportbootbesitzer muss, um sein Boot ins Wasser zu verbringen, entweder nach Leverkusen oder Düsseldorf fahren.“

Neben den positiven Stimmen, die im Mitdenken-Portal ganz oben stehen, gibt es auch einen kritischen Blick auf das Projekt. „Wenn ich in einem Hotel direkt am Meer verweile, will ich das Meer auch sehen und kein Zimmer zum Hinterland haben, selbst wenn es etwas teurer ist. Auf Monheim bezogen, möchte ich als Bootsbesitzer doch lieber das Flair des Rheins als großer Strom mit all den vorbei ziehenden Schiffen genießen, als mich an einem einsamen kleinen Baggersee zu verstecken. Eine Marina im Bereich des Schiffsanlegers wäre – Machbarkeit vorausgesetzt – für mich, und viele Freizeitskipper vermutlich ebenfalls, daher die bessere Option. Ich meine aber auch, dass die Seen im Stadtgebiet besser für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten, allerdings als Naherholungsgebiete, mit der Möglichkeit diese zumindest teilweise als Badesee oder Angelreviere zu erschließen“, schreibt User Monheimer(-in) 469.

Stadtrat bespricht das
Thema am 23. Juni

Einen Bürgerentscheid würde User Monheimer(in) 468 begrüßen. „Ich denke nicht, dass Monheim einen Sporthafen benötigt und benötigen wird. Es gibt andere Möglichkeiten, die Attraktivität von Monheim zu verbessern. Bei solch einem Projekt sollte ein Bürgerentscheid über die weitere Marschrichtung entscheiden.“

Deutlich wird Götz Richter: „Die Marina braucht keiner, und ganz bestimmt nicht die Anwohner der Sandstraße und der Straße Am Hagelkreuz. Mit der Herstellung eines Sporthafens mit Klappbrücke nach holländischer Art, dem erforderlichen Schleusenbauwerk und der Kaimauer sind auf mehrere Jahre Baulärm und Dreck verbunden. Krach haben die Anwohner schon von den Konzerten auf der Bürgerwiese. Warum wurde kein Alternativstandort im Vorfeld geprüft, obwohl nach Auskunft des Herrn Bürgermeisters daran schon drei Jahre geplant wurde?“ „Die Idee mit dem Hafen ist fast noch bescheuerter als der Geysir“, befindet Nummer 467.

Die Liste der Kommentare ist lang – von positiv bis ablehnend, von konstruktiv-nachdenklich bis abwertend. Vor drei Wochen hat die Stadt die Plattform eröffnet. Bis 23. Juni läuft sie noch. Dann steht dieses Thema im Stadtrat am Mittwoch an.

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