Monheim : Sind die Pläne für das Einkaufszentrum Geschichte?
Monheim. Monheim ist gegen die Modernisierungsvorschläge des Eigentümers. Die Fraktionen kritisieren diese Haltung.
Es ist Freitagmorgen: Der Parkplatz ist voll. Das kleine Einkaufszentrum (EKZ) an der Sandstraße 81–83 mit Rewe- und Getränkemarkt, Kik und Änderungsschneiderei sowie einem Imbiss scheint beliebt zu sein, auch wenn es sichtbar in die Jahre gekommen ist. Dennis Hüttenbügel, dessen Vater das EKZ gegründet hat, würde das Zentrum gern architektonisch aufwerten und neue Mieter einziehen lassen – etwa einen Drogeriemarkt in den Getränkehandel. Doch diese Pläne stoßen bei der Stadt auf wenig Gegenliebe. In der Sitzung des jüngsten Planungsausschusses hat Hügenbügel deshalb von seinem Rederecht Gebrauch gemacht und nachgehakt, warum sein Wunsch in der Ausschussarbeit keine Resonanz gefunden hat.
Laut Zimmermann genießt die aktuelle Nutzung Bestandsschutz
Für Bürgermeister Daniel Zimmermann ist die Sache klar. „Wir haben Ihnen schon in den Vorgesprächen keine Hoffnung gemacht“, sagt er in der Sitzung. Die aktuelle Nutzung genieße Bestandsschutz. Der schließe eine optische Sanierung ein. „Aber eine Erweiterung oder einen Ausbau werden wir nicht hinnehmen“, sagt Zimmermann unmissverständlich. Dazu bedürfe es eines Bauantrags und das würde schwierig. Denn der Bürgermeister favorisiert Wohnungsbau.
„Wir wollen das Einkaufszentrum rund um das Zentrum Baumberg konsequent stärken“, so Zimmermann als Erläuterung. Deshalb könne man eine Attraktivierung an der Sandstraße nicht fördern. Hügenbügel kündigte im Rahmen der Offenlegung des neuen Bebauungsplans schon einmal Einspruch an. Die Planänderung hat zum Ziel, den Einzelhandel „zwischen Sandstraße und Am Sportplatz“ zu steuern, damit die „Funktionsfähigkeit des städtebaulich integrierten Nahversorgungszentrums an der Hauptstraße“ sichergestellt ist (Beschluss aus September 2019).
Bei der Politik stößt Zimmermanns Haltung ebenfalls auf Unverständnis. „Da gibt es schon einmal einen Eigentümer, der seine Gebäude fit machen will, und die Stadt lehnt es ab“, sagt Lars van der Bijl (CDU). Andere Städte würden sich so etwas wünschen. „Und“, so ergänzt Markus Gonauser (CDU): „An der Hauptstraße wird sich nicht mehr viel tun.“
Manfred Poell (Bündnis 90/Die Grünen) versteht das Vorgehen der Stadt nicht. „Wenn es im Mai schon Gespräche über das Vorhaben der Eigentümer des Einkaufszentrums an der Sandstraße gegeben hat, warum hält die Stadt diese Information zurück, wenn es um die Aufstellung eines Bebauungsplans für dieses Gelände geht?“, fragt er. „Darüber, welche Bebauung an dieser Stelle städteplanerisch sinnvoll ist, kann man immer noch diskutieren“, sagt er.