Monheim braucht mehr Tagesmütter

Die Politiker ebneten jetzt auch den Weg für die Großtagespflege.

Monheim braucht mehr Tagesmütter
Foto: Matzerath

Monheim. Eine „große Entlastung“ werde es sein, wenn die Kindertagesstätte an der Kurt-Schumacher-Straße am 14. Februar eröffnet, berichtete Fachbereichsleiterin Simone Feldmann den Politikern im gemeinsam tagenden Ausschuss für Jugendhilfe sowie Schule und Sport. Denn steigende Geburtenzahlen sowie stetige Zuzüge machten den Einrichtungen für die Kleinen „noch mehr Druck als den Schulen“, signalisierte sie. Die Eltern der 427 neu Geborenen des Jahres 2016 würden bereits in einem Jahr einen Platz nachfragen oder diesen bereits beanspruchen.

Und so stimmten die Politiker einstimmig für den Kindergartenbedarfsplan, der auf sechs Jahre fortgeschrieben ist. Außerdem machten sie den Weg für die Großtagespflege frei, die fachlich begleitet wird und mit einem Mietzuschuss unterstützt werden soll. Bis beispielsweise die Kita an St. Gereon im Oktober/November 2017 eröffnet werden kann und auch die Einrichtungen Mona Mare West und Benrather Straße in 2018 fertig gestellt sind, wird es insgesamt sechs Übergangsgruppen an anderer Stelle geben. Beispielsweise in den evangelischen Kitas am Lerchenweg oder an der Grunewaldstraße.

Außerdem wird der Betriebskindergarten Mäuseturm (UCB) in die Bedarfsplanung aufgenommen. Getrennt von den anderen Punkten, stimmten die Ausschussmitglieder auf Anregung von Jörg Schwenzfeier-Brohm, sachkundiger Bürger (Grüne), über die Ausbauplanung Kirberger Hof ab.

Dort soll eine Einrichtung im Bauernhofstil entstehen. Für die Machbarkeitsprüfung werden 75 000 Euro in den Nachtragshaushalt eingestellt. Das tragen die Grünen nicht mit. Der vor einiger Zeit bereits beschlossene Standort Kirberger Hof für den Neubau einer Kita mit vier Gruppen wurde wegen der bevorstehenden Prüfung zurückgestellt. Eine neue Einrichtung entsteht jetzt zeitnah an der Bregenzer Straße.

Simone Feldmann, Fachbereichsleiterin

Weil sich Lebensrealitäten stetig wandeln, steige der Bedarf an Betreuungsangeboten für unter Dreijährige. Hätten bei den Drei- bis Sechsjährigen aktuell 97 Prozent der Kinder einen Platz, seien es bei den Jüngeren 43 Prozent. Im Jahr 2013/14 habe dort die Quote noch bei 33 Prozent gelegen. Simone Feldmann will die Angebote zukünftig auf die drei Säulen Kitas, Tagespflege und Großtagespflege stellen. Alexander Schumacher (SPD) fragte nach den Standards für die neue Struktur. Feldmann sicherte zu, man werde das Angebot in separaten Wohnungen qualitativ gut aufbauen und den Anbietern Mietangebote machen.

Für das Kita-Jahr 2017/18 gibt es laut Feldmann wegen des steigenden Bedarfs in Monheim 1349 Plätze für Kinder über drei und 329 Plätze für Kinder unter drei Jahren. Bei Tageseltern sollen 200 Plätze bereitgestellt werden. „Wir rechnen mit einer jährlichen Geburtensteigerung um drei Prozent“, sagte die Fachbereichsleiterin.

80 Kinder mit Förderbedarf besuchen im kommenden Kindergartenjahr eine Einrichtung. Bisher wurden sie in den vier integrativen Kitas Lerchenweg, Grunewaldstraße, Schellingstraße (evangelisch) sowie in der städtischen Einrichtung Max & Moritz betreut. Ab Herbst kommen zwei weitere, nämlich St. Johannes (SKFM) und die evangelische Kita Kurt-Schumacher-Straße hinzu. Simone Feldmann riet dazu, jährlich die Zuzugs- und Geburtenzahlen zu überprüfen und ständig einen Blick auf den U3-Bereich zu haben.

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