Monheim: Bigband-Sound im Brauhaus

Jazz in Monheim: Die 200 Besucher sind aus dem Häuschen. Anfangs grassiert noch das Lampenfieber. Den Auftakt macht die Bigband des Otto-Hahn-Gymnasiums: Die Formation beginnt mit der Originalversion von "Mission Impossible".

Monheim. Spannung liegt in der Luft. Während sich immer mehr Menschen an Tische setzen oder es sich an Stehtischen bequem machen, wuseln Kinder und Jugendliche umher. Hier wird noch ein Notenständer gesucht, dort noch ein verschollenes Instrument.

Die Aufregung steht den Leuten ins Gesicht geschrieben. Schließlich steht der Konzerttag von "JiM - Jazz in Monheim" auf dem Programm. "Die Jugend jazzt" heißt es am Sonntag in "Bormachers Altem Brauhaus".

Den Auftakt macht die Bigband des Otto-Hahn-Gymnasiums: Die Formation beginnt mit der Originalversion von "Mission Impossible". Der Leiter und Gründer der Bigband, Christian Kilburg, sagt ein wenig entschuldigend: "Wir haben noch nicht so ein reiches Repertoire, wollen Ihnen aber das, was wir bereits haben, präsentieren."

Dass die Band erst seit einem Jahr existiert und dies ihr vierter Auftritt ist, ist ihr nicht anzumerken. Spätestens als Sängerin Anna Schäfer Stücke von Ray Charles zum Besten gibt, sind die 200 Besucher im Brauhaus aus dem Häuschen.

Und auf der Bühne ist das Lampenfieber wie weggeblasen. Auch bei Torsten Kinzel. Er spielt erst seit Anfang des Jahres Saxophon. "Ich hatte die Bigband live gesehen, war begeistert und wollte es mal probieren", strahlt der 19-Jährige.

Dann ist der Popchor United Voices der Musikschule dran. Zehn Mädchen von 15 bis 22Jahren singen die Songs von Popgrößen wie Mika, Destiny’s Child oder Natascha Bedingfield: mal komplett in A-capella, mal von Chorleiterin Sonja Mertens am Klavier begleitet oder zur Musik vom Band. Erneut überzeugt Anna Schäfer mit ihrer ausdrucksstarken Stimme und einer mitreißenden Ausstrahlung.

Von den "fast ganz Großen" geht es mit den "fast ganz Kleinen" weiter: Zehn Kinder des 3. und 4. Schuljahres der Leo-Lionni-Schule kommen in selbst gestalteten Batik-Shirts und mit Trommeln fast halb so groß wie sie selbst auf die Bühne und trommeln unter der Leitung von Marlies Holderbaum lautstark afrikanische Rhythmen.

Wolfgang Hochmut gehört zu den Besuchern, die aus reinem Interesse an der Musik den Weg ins Brauhaus gefunden haben: "Ich höre gerne Jazz und bin erfreut, dass junge Leute schon so gut spielen können", sagt er.

Ein letztes und echtes Paradebeispiel für talentierte Jungmusiker ist die Bigband Simply Blues, die sich vor acht Jahren aus Schülern des Gymnasiums Hochdahl gründete.

Kaum legen sie los, hat der Zuhörer das Gefühl, mitten in einer Hotel-Lounge zu sein. Ihr Sound klingt vollkommen, die Stimme von Sängerin Patricia Domagala wie die einer professionellen Blues-Sängerin.

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