Monheim: Bergwart wacht pünktlich zum Septemberfest

Berliner Viertel: Spätestens zur großen Sause ab dem 18. September wird der etwa fünf Meter hohe Kletterspaß eingeweiht. Der erste Bauabschnitt der Brandenburger Allee ist abgeschlossen. In drei Wochen geht es weiter.

Monheim. Am Anfang war es eine Vision: Bergwart als guter Geist wacht über das Berliner Viertel. Nun ist es Realität. Bergwart heißt ein gigantisches Spielgerät, das fast ausschließlich aus Holz besteht. Nahe St.Johannes aufgebaut, richtet Bergwart den Blick in Richtung Westen - über die ganze Brandenburger Allee hin zum Kulturzentrum.

Bergwart ist ein Teil der Erneuerung der Brandenburger Allee. Das Projekt wird größtenteils mit Landesmitteln finanziert. Und im Rahmen der Planungen wurde im Vorfeld immer klarer, dass neben neuen Pflasterungen, Begrünungen und Wegeverbindungen auch viel Raum für Spielgeräte vorhanden sein muss.

Das wiederum brachte Peter Heuken ins Spiel. Der Holzingenieur war Bürgermeister Thomas Dünchheim bestens bekannt durch frühere Gespräche in Sachen Ansiedlung eines Playmobil-Parks in Monheim. Aus dem Park wurde nichts, der Kontakt zu Heuken blieb. Der Holzingenieur hatte inzwischen von Playmobil zum Unternehmen Richter Spiele gewechselt. Und nach möglichen Ideen für die Brandenburger Allee befragt, sprudelte es aus ihm heraus. Die Politik war mehrheitlich begeistert und gab grünes Licht.

Ein Ergebnis ist nun Bergwart. Allerdings müssen noch einige Dinge, zum Beispiel Fallschutz, installiert werden, bevor das Gerät tatsächlich genutzt werden kann. Doch Andreas Apsel, zuständiger Bereichsleiter im Rathaus für das Gesamtprojekt, ist sicher: "Die Einweihung ist rechtzeitig zum Septemberfest."

Das dreitägige Volksfest auf der Brandenburger Allee beginnt am Freitag, 18.September. Also können die Kinder schon bald an den Kletterseilen und in der als Kopf geformten schief stehenden Bude spielen. Pünktlich zum Septemberfest wird auch der erste Bauabschnitt der Allee abgeschlossen sein. Am Mittwoch war eine Besichtigung vor Ort. "Es sind nun noch Kleinigkeiten zu machen. Alles läuft nach Plan", sagt Apsel. In einigen Wochen werden auch neue Sitzgelegenheiten angebracht sein.

Nach dem großen Fest soll es zügig weitergehen mit der Neugestaltung der Brandenburger Allee. Bis Ende des Jahres wird die gesamte Ost-West-Achse des Berliner Viertels neu gepflastert und mit Leuchtstelen bestückt sein. Dann geht es in der letzten Etappe an den Nord-Süd-Zug. Das ist die Trasse von der Brandenburger Allee zur Lichtenberger Straße. Neue Grünzüge sind ebenso angedacht wie Spielgeräte.

Hier soll einmal mehr die Handschrift von Peter Heuken deutlich werden. Der will zum Beispiel die Spieleinseln ins Grün integrieren. Außerdem wird die Zielgruppe, so der Holzingenieur, sich nicht nur auf Kinder konzentrieren. "Jugendliche müssen das Gefühl haben, dass auch sie nicht zu kurz kommen", hatte er seine Ideen einmal im WZ-Interview erläutert. Im konkreten Fall sollen das zum Beispiel ein von Heuken als "Beweisungsgerät" benannter schräg befestigter drehbarer Quirl sein. "Da muss man schon eine Menge Kraft aufbringen, um den zu bewegen. Da können Jungs in der Pubertät doch den Mädchen wunderbar beweisen, wie stark sie sind. Und ganz nebenbei ist das auch noch gesund", so Heukens Philosophie.

Die 2,275 Millionen Euro teure Maßnahme wird vorerst der Abschluss sein für eine Neugestaltung des Berliner Viertels. Aber während dieser Landestopf - Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf - dann leer ist, werden bereits neue Düsseldorfer Quellen angezapft. die Rede ist von der Umgestaltung des Rheinbogens gegenüber der Altstadt. Neue Wegebverbindungen sind geplant. Wie die genaue Freizeitgestaltung künftig aussehen soll, ist noch unklar. Sie Stadtverwaltung hat in der vergangenen Woche im Planungsausschuss den Auftrag erhalten, zwei Varianten zu erarbeiten. Davon - so die Politik - müsse ein Entwurf das Landschaftsschutzgebiet südlich der Lindenallee am Werth unangetastet lassen.

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