Monheim/ Bahnen: Verkauf ist kein Thema

Angeblich haben Mitglieder des Bürgervereins Gerüchte über den Verkauf der Stadttochter gestreut. Das wird bestritten. Der Bürgermeister steht hinter dem Betrieb.

Monheim. Soll der Metall-Recycler IMR nun in den Rheinpark kommen oder nicht? Bekanntlich scheiden sich da die Geister. Der Bürgerverein Monheim ist vehement dagegen, verweist auf Feinstaub- und Lärmbelästigung. Seit zwei Wochen sammeln aber auch Mitarbeiter der städtischen Bahnen (BSM) Unterschriften für die Ansiedlung.

Der Betriebsrat verweist darauf, dass es bei der von IMR zugesicherten Tonnage über die Schiene auch um die Zukunft der Bahnen gehe. So weit, so gut. Wer sollte ernsthaft gegen Meinungsvielfalt sein. Aber in diesen Tagen macht ein böses Gerücht die Runde: Monheims BSM soll an die Düsseldorfer Rheinbahn verkauft verkauft werden.

Und laut Bahnen-Betriebsrat wird das von Aktiven des Bürgervereins behauptet. "Wir möchten die Bürgerinitiative bitten, zukünftig keine falschen Behauptungen mehr aufzustellen - oder Ross und Reiter zu nennen", geht nun der BSM-Betriebsrat in die Offensive.

"Wir werden verkauft? Wer erzählt denn so einen Unsinn. Davon sollte ich doch eigentlich wissen", ist BSM-Geschäftsführer Detlef Hövermann auf WZ-Anfrage ziemlich verdutzt. Davon sei ihm nun wirklich nichts bekannt. Und es passe auch nicht so recht zum 100-jährigen Bestehen der Bahnen.

"Das ist kompletter Unsinn. Wer so etwas in die Welt setzt, der handelt bösartig. Wir wären dumm, wenn wir unsere Bahnen verkaufen würden", betont Bürgermeister Thomas Dünchheim.

Gerade jener Thomas Dünchheim war es, der zu Beginn seiner Amtszeit Privatisierung ganz oben auf der Agenda hatte. Es wurde ein unabhängiger Gutachter auf die städtischen Bahnen angesetzt. Und gerade jener Thomas Dünchheim musste schließlich auch eingestehen, dass die BSM außerordentlich wirtschaftlich arbeiten. Das hatte der Gutachter schließlich bescheinigt.

Nun könnte man aber sagen, dass bei einem jährlichen Defizit der Monheimer Bahnen von etwa 1,6 Millionen Euro ein Verkauf doch sinnvoll wäre. Aber das Gegenteil ist der Fall.

Denn eine Kommune muss auf jeden Fall den öffentlichen Personennahverkehr garantieren. Macht sie es nicht selbst, übernehmen es andere. Doch die wären nach derzeitigem Stand der Dinge teurer. Und in Monheim würden außerdem mehr als 90Arbeitsplätze wegfallen.

Doch was ist nun mit dem Gerüchte-Vorwurf des Verkaufs der Bahnen Richtung Bürgerverein? "So etwas würden wir nicht sagen. Und außerdem wollen wir doch auch den Erhalt der Monheimer Bahnen. Ich kann mir das nur mit einem großen Missverständnis erklären. Das ist nicht unser Stil", so Fred Schambil. Er ist Vorstandsmitglied im Bürgerverein Monheim.

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