Monheim: Altstadt droht eine Klageflut

Anwohnerproteste überschatten nun auch die Vorbereitungen für das Schürefest der Altstadtfunken. Gromoka-Chef Ralf Volgmann entschuldigt sich für zu viele Veranstaltungen.

Monheim. Eine Stadt im Feierrausch. Noch nie gab es so viele Veranstaltungen im Festzelt der Gromoka auf dem Schützenplatz. Konzerte - unter anderem mit der Kultband Extrabreit - lockte zusätzlich zu den Karnevalisten auch noch andere Gruppierungen an. Kaum war das Zelt wieder abgebaut, lief sich der 1.FC Monheim für ein großes Programm anlässlich des 100-jährigen Bestehens warm.

Einmal mehr wurde nahe der Altstadt groß gefeiert. Und im August ist das Schürefest. Doch die Nerven der Anwohner sind offensichtlich überspannt.

"Tatsache ist, dass es massive Proteste aus dem Bereich der Altstadt gibt. Das hängt sicher damit zusammen, dass es in diesem Jahr besonders viele Veranstaltungen gibt", sagt Marion Warden, im Rathaus Bereichsleiterin für Ordnung und Soziales.

Sie betont: "Die Nachtruhe beginnt grundsätzlich um 22 Uhr. Ausnahmen müssen bei uns beantragt werden." Warden setzt dabei auf Kompromisse. "Wenn wir frühzeitig informiert werden, versuchen wir, zwischen Veranstalter und Anwohnern zu vermitteln", sagt sie. Zum Bespiel habe das bei der 100-Jahr-Feier des 1.FCM größtenteils funktioniert.

Ganz und gar nicht funktioniert hat es beim Tanz in den Mai. "Das war doch ein schlechter Scherz. Um 23 Uhr musste die Live-Musik aufhören. Bis Mitternacht war dann nur noch leise Musik vom Band erlaubt. Von einem Tanz in den Mai kann da nun wirklich keine Rede sein", erinnert sich Didi Trappe.

Die Stadt hätte per Schreiben mitgeteilt, dass bei einer Nichtbeachtung 5000 Euro Strafe bezahlt werden müssten. Trappe ist in der Traditionsgemeinschaft aktiv, der die St. Sebastianer Schützenbruderschaft, Christboomschmücker, Harmonie und Löschzug Eins der Freiwilligen Feuerwehr angehören. Die Ehrenamtler organisieren den Tanz in den Mai auf dem Schützenplatz gegenüber der Altstadt - und sind frustriert.

Bleibt abzuwarten, worauf sich die Altstadttfunken bei ihrem alle vier Jahre stattfindenden Schürefest vom 6. bis einschließlich 9.August einstellen müssen. Denn von Freitag bis Sonntag gibt es abends Tanz- und Unterhaltungsmusik sowie an zwei Tagen ab 21 Uhr Live-Musik mit den "Rabaue" und "De Räuber".

Auch die Karnevalisten könnten in der nächsten Session in Bedrängnis kommen. "Ich sehe deren Zelt noch nicht auf unserem Platz", so einer der St.Sebastianer kürzlich nach derJahreshauptversammlung der Großen Monheimer Karnevalsgesellschaft (Gromoka).

Dort hatte sich Vorsitzender Ralf Volgmann für den Lärm entschuldigt und versprochen: "Wir konzentrieren uns künftig auf Sitzungen und zwei Partys." Wie lange die gehen, bleibt freilich abzuwarten.

Inzwischen hat auch die CDU den Ernst der Lage erkannt und lädt für morgen ab 18.30 Uhr zur Diskussionrunde in den "Pfannenhof" an der Turmstraße ein. "Lärmpegel contra Brauchtum" lautet der Titel der Veranstaltung.

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