Mit Spaß durch die Pfützen

Abzweigungen finden, Rätsel lösen: Der Automobilclub Monheim fuhr am Samstag bei seiner Clubausfahrt um Punkte.

Monheim. Hektisch dreht sich der Beifahrer um, schaut durch die Fenster des roten Kombis: „Wo ist denn jetzt diese Kreuzung?“ Manfred Füsser steuert langsam die Bleer Straße entlang, zählt die Einmündungen links mit: „Die schräge Straße auf der Skizze, das ist bestimmt der Brückenschleeweg.“

Abzweigungen finden, Rätsel lösen — bei der Clubausfahrt des Automobilclubs Monheim (ACM) fuhren am Samstag sechs Teams um Punkte. In Club-Shirts versammelten sich die Auto-Freunde auf dem Schützenplatz. Eine Schirmmütze vom Nürburgring ist zu sehen: „Grüne Hölle“.

Mit einer Kreuzung rechnet Beifahrer und Club-Vorsitzender Karl-Heinz Bamberg, weil sie in die Wegbeschreibung eingetragen ist: Kleine Strichskizzen geben abschnittsweise den Verlauf von Straßen an. „Zwischen den einzelnen Abzweigen können auch mal zehn Kilometer liegen“, sagt Bamberg nachdenklich, schaut weiter suchend aus dem Fenster. Das Team kommt so als einziges bis nach Hitdorf.

„Ihr habt drei Stunden Zeit, das ist reichlich“, hatte Streckenautor Hans Gerd Winand am Start ausgeführt. Die Verkehrsregeln seien unbedingt einzuhalten. „Wenn man eine Rallye ankündigt, muss man so viele Auflagen erfüllen, dass es keinen Spaß mehr macht“, sagt Füsser. Eine Ausfahrt, bei der es nicht um Tempo geht, sei aber kein Problem.

Auf der zweite Etappe vom Autobahndreieck Langenfeld bis zum Altenberger Dom weisen Fotos den Weg, knappe Anleitungen helfen. „Hier bin ich mit dem Fahrrad schon tausendmal langgedonnert“, sagt Füsser. Die Hausnummer einer Metzgerei in Blecher bei Altenberg ist schnell gefunden, die Beschriftung auf einem Schild in Form eines indianischen Totempfahls wird abgeschrieben.

„Früher haben wir solche Fahrten oft gemacht“, sagt Füsser. Er war schon vor 40 Jahren im ACM dabei, kurz nach der Gründung. Bis zu 150 Mitgliedern habe der Verein gehabt, er sei mit seinem BMW 320 mitgefahren: „Wir haben alle schöne Autos, schnelle Autos gehabt.“

Auf der Bundesstraße 8 in Opladen kommt das Team in ein Gewitter. Der Regen strömt nur so über die Autoscheiben. „Das Wetter ist doch egal“, sagt Füsser munter, steuert vorsichtig durch zentimetertiefes Wasser.

„Das Bergische Land ist immer schön“, sagt auch Teilnehmer Jürgen Schönemann. Früher ist er Rennen auf Rundkursen und Slalomstrecken gefahren, diesmal bildet er mit Schriftführerin Heidi Boddenberg spontan ein Team in einem Omega Diesel Automatik. „Das ist ja eine reine Spaßveranstaltung“, sagt Schönemann. An den Steigungen hätte er sich aber doch mehr Kraft gewünscht, sagt der 56-jährige Düsseldorfer.

Zwei Fehler und mit 85 Kilometern viel zu viele Umwege — Füsser und Bamberg machen einen ehrenvollen fünften Platz. Den Abschluss feiern alle mit Braten und Bier im Pfannenhof.

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