Miese Aussichten für Schüler: Ferienjobs sind Mangelware

Nur als Reinigungskraft lässt sich noch das Taschengeld aufbessern.

Miese Aussichten für Schüler: Ferienjobs sind Mangelware
Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld/Monheim In knapp drei Wochen beginnen die Schulferien, für die meisten eine Zeit süßen Nichtstuns und totaler Entspannung. Andere nutzen die Wochen, um Geld zu verdienen, für den Führerschein, eine Reise oder andere Wünsche. „Der Ferienjob kann auch Erkenntnisse für die Berufswahl bringen“, so Tanja Hutz von der Arbeitsagentur in Mettmann, „auch was die Realität des Arbeitslebens angeht, Pünktlichkeit, Engagement und Disziplin“. Sowohl Arbeitgebern wie Schülern kann die Jobbörse des Arbeitsamtes bei der Suche helfen.

Vor Ort sind die Möglichkeiten, einen Job zu finden, schlechter geworden. Traditionell gute Adressen für Ferienjobs sind zurückhaltend geworden. Das Briefverteilzentrum arbeitet inzwischen mit einem Pool angelernter Studenten, „das reicht auch im Sommer“, so Rainer Ernzer, Sprecher der Deutschen Post. Bei Ara-Schuhe „lassen wirtschaftliche Situation und Personalabbau erst kurzfristig Entscheidungen zu, ob es überhaupt Ferienjobs gibt“, sagt Peter Kurth von der Personalabteilung. Die jahrzehntelange beste Adresse „Tuben Höll“, wo im Schichtbetrieb richtig gut verdient wurde, bietet nach Produktionsverlagerungen an andere Standorte auch keine Beschäftigungsmöglichkeiten.

Kein Hinderungsgrund ist der Mindestlohn, der erst für Mitarbeiter ab 18 Jahre fällig wird. In anderen Fällen sind die wenigen Jobs den Kids von Mitarbeitern und guten Kunden vorbehalten oder werden nur für diese geschaffen. Vielfach scheitert die Ferienbeschäftigung daran, dass „die notwendige Einarbeitung zu lang ist“, so Gerhard Witte von Control Expert. „Unsere Arbeitsvorgänge sind so komplex, das wir keine Aushilfskräfte einsetzen können“, bestätigt auch Peter Dücker, Chef der Förder-Technik Firma in der Ernst-Tellering-Straße.

Tätigkeiten, die schnell erklärt sind und kein Hintergrundwissen erfordern, sind besser geeignet. Die bietet etwa die Gebäudereinigung Ruthemeyer, die sin der Ferienzeit immer auf der Suche nach motivierten Vertretungskräften ist, „gerne Schüler (ab 15 Jahre) und Studenten“, so Bereichsleiterin Sonja Beineke.

Die wichtigsten Angaben, wie mögliche Arbeitszeiten und Einsatzorte werden meist im telefonischen Bewerbungsgespräch geklärt. Es folgt ein persönlicher Gesprächstermin zum Vertragsabschluss, „mindestens über zwei Wochen, wegen des administrativen Aufwands“.

Die Vergütung erfolgt nach dem Lohntarifvertrag der gewerblich Beschäftigten in der Gebäudereinigung, aktueller Stundenlohn 9,80 Euro.

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